Markt-Update: Dax bleibt unter Druck - Wachstumswerte werden abverkauft, Wacker Chemie wird zur Zielscheibe der Analysten, DWS kommt nicht zur Ruhe

Vor den geldpolitischen Signalen der Europäischen Zentralbank (EZB) steuert der Dax am Donnerstag auf den dritten klaren Verlusttag in Folge zu. Der deutsche Leitindex sackte in der ersten Handelsstunde kurz unter die Marke von 14.300 Punkten und damit auf ein Monatstief. Zuletzt verlor er dann noch 0,78 Prozent auf 14.334,02 Punkte. Der MDax unterschritt die Marke von 30.000 Punkten, indem er 0,87 Prozent auf 29.917,04 Zähler verlor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx stand unter Druck.
Alle Augen auf der EZB
Anleger blicken am Donnerstag ehrfürchtig auf das, was bis zum Wochenende noch passiert. Am Freitag werden frische US-Verbraucherpreisdaten erwartet, zuvor aber dürfte die EZB wegen der hohen Inflation die geldpolitische Wende einleiten. Aller Voraussicht nach wird die Notenbank am Nachmittag im Rahmen ihrer Sitzung das Ende ihrer Netto-Anleihekäufe verkünden. Darüber hinaus rechnen Volkswirte mit Signalen für einen ersten Zinsschritt im Juli. Es wäre die erste Erhöhung des Leitzinses seit mehr als einem Jahrzehnt.
Francesco Pesole von der ING-Bank sieht angesichts der bisher zögerlichen Haltung der EZB die Frage im Mittelpunkt, ob eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Juli beschlossene Sache ist oder ob es sogar Raum für eine Erhöhung um gleich 50 Basispunkte gibt. "Eine Absage an doppelte Zinsschritte würde am Markt für Erleichterung sorgen", glaubt der Experte Thomas Altmann von QC Partners.
Wachstumswerte werden abverkauft
Angesichts der Erwartungen an die EZB standen einmal mehr Wachstumswerte unter Druck, die der Technologiebranche nahestehen. Die Titel des Chipkonzerns Infineon
Hochtief wegen Kapitalerhöhung unter Druck
Höhere Verluste von 4,8 Prozent mussten ansonsten die Anleger von Hochtief
Wacker Chemie im Kreuzfeuer der Analysten
Besonders schwer erwischte es nach zuletzt gutem Lauf auf ein Hoch seit 2008 auch die Aktionäre von Wacker Chemie
Heidelberger Druck kann vorbörsliche Gewinne nicht halten
Entgegen der vorbörslichen Tendenzen bewegten sich auch die Aktien von Heidelberger Druck
DWS hat weiter an Greenwashing-Vorwürfen zu knabbern
Nicht zur Ruhe kommt derweil der Fondsanbieter DWS
onvista/dpa-AFX