Markt-Update: UBS-Analysten sehen charttechnischen Lichtblick für den Dax - SAP, Brenntag und Wacker Chemie stark, Hornbach-Papiere weiten Minus aus

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Nach dem jüngsten Ausverkauf ist der Dax am Dienstag auf Erholungskurs gegangen. Der deutsche Leitindex rückte um 1,1 Prozent auf 13.569 Zähler vor. Zu Wochenbeginn hatte die Angst vor einem aggressiveren Zinserhöhungstempo der US-Notenbank die Aktienmärkte weltweit abrutschen lassen. Die Fed entscheidet am Mittwoch über ihren weiteren geldpolitischen Kurs. "Angesichts der Gefahr, dass die Inflation in den USA außer Kontrolle gerät und die Fed sich dem Vorwurf stellen muss, zu spät gehandelt zu haben, könnte sie nun übersteuern, was wiederum eine Rezession auslösen könnte", warnte Jochen Stanzl von CMC Markets. Experten der Investmentbank Goldman Sachs erwarten mittlerweile einen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte und einen weiteren in gleicher Höhe im Juli. Auch die Markterwartungen dürften inzwischen in dieser Dimension liegen.

UBS sieht charttechnischen Lichtblick

Das Chartbild des Dax hat sich durch den Kursrutsch der vergangenen Tage deutlich eingetrübt. Die Experten der UBS sehen am Dienstag aber einen Lichtblick. Denn ein Test der Unterstützung bei 13 381 Punkten sei am Vortag erfolgreich abgewehrt worden. Nahezu punktgenau sei der Leitindex am Mai-Tief nach oben abgefedert. Sollte die Marke noch unterschritten werden, bestehe die Gefahr, dass der Rücksetzer zunächst bis an die runde 13 000er-Schwelle reiche.

"Sollte sich das gestrige Tagestief als Wendepunkt herausstellen, müssten die Notierungen zunächst das Tief vom 12. Mai bei 13 479 Punkten und den Bremsbereich rund um die Marke von 13 600 Zählern überwinden, um anschließend über das Vor-Corona-Top bei 13 795 Punkten und die obere Abwärtstrendkanalbegrenzung ausbrechen zu können", schrieben die UBS-Experten. Eine weitere wichtige Barriere sehen sie danach bei der Marke von 14 000 Punkten. "Erst wenn der Dax über der runden Tausendermarke aus dem Handel geht, kann von einer Rückkehr in die neutrale Zone gesprochen werden", betonte die UBS.

Am Vormittag dürfte sich der Fokus vieler Investoren auf den ZEW-Index richten, der die Stimmung der deutschen Börsenprofis widerspiegelt. Experten sagten für Juni eine Verbesserung auf minus 27,5 Punkte von minus 34,3 Zählern im Vormonat voraus.

SAP von guten Oracle-Zahlen mitgetragen

Im Dax gewannen die Titel des Softwarekonzerns SAP 0,9 Prozent nach Zahlen des Wettbewerbers Oracle . Das Cloud-Geschäft half den Amerikanern zu einem deutlichen Umsatzplus.

Brenntag setzen Lauf fort

Brenntag knüpften mit plus 2,1 Prozent an ihren starken Vortag an, als der Chemikalienhändler den Ausblick erhöht hatte.

Adidas nach gestrichener Kaufempfehlung schwächer

Die Papiere des Sportartikelproduzenten Adidas gaben indes nach einer von der HSBC gestrichenen Kaufempfehlung um 1,3 Prozent nach.

Wacker Chemie stark

Wacker Chemie gewannen im MDax 3,6 Prozent. Der Konzern will nach einem überraschend erfolgreichen Quartal seine Ergebnisprognose für 2022 erhöhen.

K+S mit möglicher Partnerschaft

K+S standen 2,9 Prozent höher. Der Rohstoffkonzern BHP zeige sich offen für eine Partnerschaft bei einer Kalimine in Kanada und könnte dort die Erfahrung von K+S nutzen, sagte ein Händler.

Hornbach im Keller

Im SDax ging es für Hornbach Holding nach einer Prognosesenkung um mehr als 13 Prozent bergab. Anleger seien vom Baumarktkonzern anderes gewohnt, sagte ein Händler.

Morphosys geht Partnerschaft mit Pfizer ein

Morphosys legten um zwei Prozent zu. Treiber ist eine Partnerschaft mit Pfizer /Incyte beim Krebsmittel Monjuvi.

onvista/dpa-AFX

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