Markt Update: Neue Gassorgen beenden kurzen Ausflug über 13.000 sehr schnell - mit BMW, Mercedes, VW, und Covestro mussten die üblichen Verdächtigen im Dax leiden - wenigstens BASF zeigt, wie ungerecht das ist
Und mal wieder kippt die Stimmung an den Märkten zu Wochenbeginn. Auch in der vergangenen Woche ist der Dax sehr schwer in die Gänge gekommen. Da waren es Rezessionssorgen, die den deutschen Leitindex nicht in die Spur finden ließen. Spätestens als der Dax sein Jahrestief unterschritt, dachten viele: Jetzt testet das deutsche Börsenbarometer die Marke von 12.000 Punkten.
Es kam anders und der Dax beendete die Woche sogar über der Marke von 13.000 Punkten, die heute schon wieder Geschichte sind. Das Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank und deutlich besser als erwartete US-Arbeitsmarktdaten schafften die Wende in der vergangenen Woche. Verläuft diese Woche ähnlich?
Dienstag steht das Beige Book der amerikanischen Notenbank auf der Agenda und Mittwoch lassen sich dann die ersten Rückschlüsse auf die US-Inflationsrate für den Juni ziehen - da werden die amerikanischen Erzeugerpreise veröffentlicht. Beide Nachrichten könnten die Rezessionssorgen in den USA weiter mildern und den US-Märkten neuen Schwung verleihen.
Zieht der Dax diese Woche dann auch mit?
10 Tage lang dürften die Rezessionssorgen am deutschen Markt größer denn je sein. Danach entscheidet sich nämlich, ob Russland weiter Gas liefert oder ob die Nord Stream 1 Pipeline nach den Wartungsarbeiten weiterhin geschlossen bleibt. Sollte Wladimir Putin wirklich den Gashahn zudrehen, dann könnte das Abrutschen in einer Rezession wohl nur noch sehr schwer verhindert werden. Dies wiederum dürfte dem deutschen Aktienmarkt nicht gut bekommen, egal wie sich die Wall Street entwickelt. Daher könnte es gut möglich sein, dass beide Märkte unterschiedliche Wege einschlagen.
Für den Dax gilt damit in den kommenden 10 Tagen erneut: Von 12.000 bis 13.000 Punkten ist alles möglich im Dax. Heute ging es wieder Richtung 12.000. Bis dahin ist zwar noch eine ganze Menge Luft, aber Anleger sollten weitern sehr vorsichtig im Markt agieren.
onvista Mahlzeit: Zwischen 12 und 13.000 ist weiterhin alles möglich - Musk lacht Twitter aus, Buffett kann die Finger nicht von Occidental lassen und Mercedes holt sich Tencent ins Boot
Die 12.800 ist schon wieder da
Der Dax
Auch europaweit standen überwiegend Verluste zu Buche. Der EuroStoxx 50
Das Risiko weiterer Corona-Beschränkungen in China verschärfe wieder die Sorgen über die globalen Wirtschaftsaussichten, hieß es am Markt. Die Zahl der Neuinfektionen erreichte dort den Angaben zufolge den höchsten Stand seit Ende Mai.
Zudem fließt vorerst kein russisches Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Europa, da die planmäßigen etwa zehntägigen Wartungsarbeiten begonnen haben. Es herrscht die Sorge, dass der Durchfluss danach nicht wieder auf das alte Niveau gehoben wird. Russland hatte Mitte Juni die Lieferungen deutlich reduziert und dies mit einer sanktionsbedingt fehlenden Turbine begründet. Nach einer Entscheidung der kanadischen Regierung soll diese nun nach Deutschland geliefert werden.
Aktien der konjunktursensiblen Gas-Großverbraucher aus der Chemie-, Industrie-, Auto- und Stahlbranche zählten zu den größten Verlierern. Im Dax belegten Daimler Truck
Schwächster MDax-Wert waren Uniper
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will bei der Rettung des Unternehmens auch die Eigentümer in die Pflicht nehmen. Uniper-Hauptaktionär ist der finnische Energieversorger Fortum
Bei Airbus
RWE
Bei Nordex
Ein Minus von 4,9 Prozent verzeichnete Flatexdegiro
Der Euro
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stieg von 1,10 Prozent am Freitag auf 1,12 Prozent. Der Rentenindex Rex
Markus Weingran / Eduard Holetic, dpa-AFX