Vorbörse: Inflationsdaten drücken US-Märkte nur leicht nach unten - Dax im Plus erwartet - Euro hält sich weiter leicht über der Parität

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Der Mittwoch hat die dunklen Wolken über den Märkten nicht kleiner gemacht. Mittlerweile wird darüber diskutiert, ob die Fed den Leitzins um einen ganzen Prozentpunkt anhebt. Raphael Bostic, Fed-Chef von Atlanta, sagte nach den US-Inflationsdaten, dass auch diese Möglichkeit auf dem Tisch liege. 

Zudem hat Gazprom erneut Zweifel darüber angemeldet, dass die Pipeline Nord Stream 1 nach den Wartungsarbeiten wieder normal ihren Betreib aufnimmt. Als Begründung wird erneut die Turbine angeführt, die zu Wartungsarbeiten in Kanada ist. 

Trotzdem scheint der Dax heute im Plus zu starten. Ein verlässliches Signal, dass der Leitindex seine Plus auch mit in den Feierabendnimmt ist das allerdings nicht. Gerade in den vergangenen Tagen hat der deutsche Leitindex in Laufe des Tages oft seine Meinung geändert. Das könnte heute auch der Fall sein.

DEUTSCHLAND: LEICHTE KURSGEWINNE 

Nach bisher leichten Verlusten im Wochenverlauf dürfte der Dax am Donnerstag zunächst etwas zulegen. Der Broker IG taxierte den Leitindex zwei Stunden vor Handelsbeginn 0,3 Prozent höher auf 12 794 Punkte. Am Vortag war er angesichts der immens hohen US-Inflation zeitweise bis auf 12 625 Punkte abgesackt, konnte die Verluste letztlich aber deutlich eindämmen. Er folgte damit den US-Indizes, die einen ähnlichen Trend zeigten. Die Wall Street habe sich damit recht wacker gehalten, obwohl die Anleihemärkte immer stärker einen Wirtschaftsabschwung einpreisen, erklärte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Die Aktienmärkte täten sich schwer mit der Richtungssuche. Als wichtigen Stimmungstest sieht er die Reaktion auf die JPMorgan-Zahlen am Mittag.

USA: KURSVERLUSTE 

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch seine jüngsten Verluste ausgeweitet. Die Rezessionssorgen hatten zugenommen, nachdem das Arbeitsministerium überraschend hohe Verbraucherpreise für Juni gemeldet hatte. Die Entwicklung spricht zwar für weitere deutliche Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der Teuerung. Selbst ein Zinsschritt um einen Prozentpunkt, wie zur Wochenmitte von der Notenbank Kanadas unternommen, erscheint derzeit möglich. An der grundsätzlichen Erwartung, dass die Fed ihren begonnenen Kurs zügig und entschlossen fortsetzen dürfte, änderten die Zahlen aber nichts Wesentliches.

ASIEN: ERNEUT LEICHTE KURSGEWINNE

 Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag ihre jüngste Erholung fortgesetzt. In Japan gewann der Nikkei 225 kurz vor Handelsende 0,8 Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands legte um 0,7 Prozent zu und der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um 0,2 Prozent. Der unerwartet starke Inflationsschub in den USA schreckte die Anleger in Asien nicht. In den USA hatte der Handel am Vortag mit vergleichsweise moderaten Verlusten geendet.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future                    152,47              -0,29%\°

DEVISEN: WEITER LEICHT ÜBER PARITÄT

Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag im frühen Handel kaum bewegt und knapp über der Parität zum US-Dollar gehalten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0024 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Unter Parität versteht man ein Tauschverhältnis von eins zu eins. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0067 Dollar festgesetzt.

Am Mittwoch war der Euro erstmals seit etwa zwanzig Jahren zeitweise weniger als einen Dollar wert gewesen, nachdem in den USA eine überraschend hohe Inflation für den Juni gemeldet worden war. Dies hatte Spekulationen bezüglich eines entschiedenen Zinsschrittes der US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der starken Teuerung geweckt.

Im Tief wurde ein Kurs von 0,9998 Dollar erreicht. Der Eurokurs fiel aber nur kurz unter die runde Marke und erholte sich schnell wieder. Denn an der Erwartung, dass die Fed ihren begonnenen Straffungskurs zügig und entschlossen fortsetzen dürfte, änderten die Inflationszahlen nichts Wesentliches.  

Euro/USD         1,0023     -0,34

USD/Yen             138,2550     0,63

Euro/Yen       138,5795     0,28

ROHÖL: LEICHTER ANSTIEG

Die Ölpreise sind am Donnerstag mit geringen Ausschlägen in den Handel gestartet und stabilisieren sich damit nach den deutlichen Verlusten am Dienstag weiter. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 100,05 US-Dollar und damit 0,48 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 28 Cent auf 96,58 Dollar. Damit kosten die beiden Ölsorten deutlich weniger als noch Mitte Juni, also ein Fass der Sorte Brent noch rund 125 Dollar gekostet hatte.

Alleine am Dienstag hatten die Ölpreise noch bis zu acht Prozent nachgegeben. Ausschlaggebend war die Furcht vor einem Konjunktureinbruch infolge einer drohenden Energiekrise in Europa.  

Brent                              100,23             0,66 USD

WTI                                  96,81             0,51 USD

onvista Mahlzeit: US-Inflationsdaten geben den Weg vor - ServieNow, Telekom, BASF und ist die Sache mit Warren Buffett und BYD nur ein großes Missverständnis?

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR GERRESHEIMER AUF 88 (94) EUR - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BMW AUF 103 (98) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 18,80 (19,10) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR MERCEDES-BENZ AUF 88 (93) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR HUGO BOSS AUF 64 (58) EUR - 'BUY'

- MORGAN STANLEY SENKT ZIEL FÜR COMPUGROUP AUF 46 (59) EUR - 'EQUAL-WEIGHT'

- UBS SENKT BASF AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 37 (52) EUR

- UBS SENKT EVONIK AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 20 (33) EUR

- UBS SENKT WACKER CHEMIE AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 135 (205) EUR

- UBS SENKT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 33 (42) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR FUCHS PETROLUB AUF 27 (33) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR K+S AUF 20 (30) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 46 (64) EUR - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR LINDE AUF 325 (365) EUR - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 120 (130) EUR - 'BUY'

- BERENBERG HEBT HUNTING AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 275 (220) PENCE

- BERENBERG STARTET VISCOFAN MIT 'BUY' - ZIEL 68 EUR

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR CRH AUF 50 (52) EUR - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN SENKT LUNDIN MINING AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 69 (105) SEK

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BEFESA AUF 67,50 (93) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 600 (745) PENCE - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 5680 (7300) PENCE - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ARGENX AUF 430 (370) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT UCB AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 120 (150) EUR

- JPMORGAN SETZT ARGENX AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- JPMORGAN SETZT CENTRICA AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- JPMORGAN SETZT HEINEKEN AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- UBS SENKT ARKEMA AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 82 (128) EUR

- UBS SENKT CLARIANT AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 16 (19) CHF

- UBS SENKT GIVAUDAN AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 3250 (3850) CHF

- UBS SENKT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 151 (166) EUR - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 85 (100) EUR - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR YARA AUF 430 (465) NOK - 'NEUTRAL'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 SWE: Ericsson, Q2-Zahlen

07:30 SWE: Skandinaviska Enskilda Banken (SEB), Q2-Zahlen

10:00 DEU: Fielmann, Hauptversammlung

10:00 DEU: Südzucker, Hauptversammlung

12:45 USA: JPMorgan, Q2-Zahlen

13:30 USA: Morgan Stanley, Q2-Zahlen

14:00 DEU: BGH verkündet Urteil zur Verjährung von Schadenersatz-Ansprüchen im VW-Dieselskandal

TERMINE KONJUNKTUR

08:00 DEU: Großhandelspreise 06/22

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich)

14:30 USA: Erzeugerpreise 06/22

DEU: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 07/22

EUR: EU-Kommission legt Sommerprognose für die Wirtschaft vor

SONSTIGE TERMINE

09:30 EUR: EuGH-Gutachten zu Wettbewerbsverstößen im Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-Medikament Perindopril

DEU: Fortsetzung Internationale Fahrrad-Fachmesse Eurobike    

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose         Vorwert

EUROZONE

--- Keine entscheidenden Daten erwartet ---

GROSSBRITANNIEN

--- Keine entscheidenden Daten erwartet ---

USA

14.30 Uhr

Erstanträge Arbeitslosenhilfe                       235             23 (Vorwoche, in Tsd)

Erzeugerpreise, Juni

Monatsvergleich                                       +0,8            +0,8

Jahresvergleich                                       +10,7           +10,8

Kernindex gg VJ                                      +8,1            +8,3

Redaktion onvista / dpa-AFX

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