TUI überrascht Analysten – Verluste reduziert – Aktie leicht im Plus

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Quelle: nitpicker/Shutterstock.com

Heute hat TUI die Quartalszahlen vorgelegt. Der Konzern steigerte seine Erlöse um 650 Millionen auf rund 4,4 Milliarden Euro. Damit überraschte TUI Analysten, die mehrheitlich von einem Erlös von rund 4,11 Milliarden ausgingen.

Allerdings rutschte TUI aufgrund von Flugausfällen ins Minus und vermeldete im letzten Quartal ein bereinigtes operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) von 27 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor betrug der Verlustwegen Corona sogar 670 Millionen. Unter dem Strich muss TUI einen Verlust von 357 Millionen verkraften.

Besonders die gestiegenen Kerosin-Kosten schlugen sich in den Büchern nieder. Wegen seiner durch die Corona-Maßnahmen angespannte Finanzlage konnte TUI keine Absicherungsgeschäfte für den Treibstoff abschließen. Laut dem Vorstand werde sich die Lage im kommenden Winter entspannen.

Was zuversichtlich stimmt: Kunden geben mehr Geld für ihren Urlaub aus als 2019, dem letzten Jahr vor Corona. Im Schnitt seien dies 18 Prozent. Daher konnte TUI die gestiegenen Kosten für Kerosin stemmen.

TUI-Chef Joussen: Die Pandemie ist vorbei

TUI-Chef Friedrich Joussen, der Ende September von seinen Ämtern zurücktreten wird, erklärte die Pandemie für beendet. Das Sommerquartal werde dank der höheren Reisepreise das umsatzstärkste in der Firmengeschichte werden.

Die Tui-Führung hofft, mit der Erholung von der Pandemie den Schuldenberg aus der Corona-Krise weiter abzubauen. Zwischen Ende März und Ende Juni hatte Tui die Netto-Schuldenlast um rund 600 Millionen auf 3,3 Milliarden Euro reduziert.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Joussen und sein designierter Nachfolger Sebastian Ebel einen „signifikanten“ operativen Gewinn vor Sondereffekten (bereinigtes Ebit). Im kommenden Geschäftsjahr sei ein positives Geschäftsergebnis auch nach Abzug von Zinsen und Steuern möglich.

Der allgemeine Trend bestätigt Joussens Aussage: Im Juni lagen die Übernachtungszahlen von Hotels und Pensionen insgesamt nur noch um 3,4 Prozent unter dem Niveau des Juni 2019. Die Lücke zum Vorkrisenniveau ist seit Jahresbeginn 2022 beständig kleiner geworden.

(mit Material von dpa-AFX)

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