Zinsangst und Energiesorgen lösen Talfahrt aus

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Börse in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Die Zinsangst ist auf den deutschen Aktienmarkt zurückgekehrt. Hinzu kommen die steigenden Energiepreise. Russland hatte angekündigt, die Gaslieferungen nach Europa Ende August für drei Tage zu unterbrechen.

Der Leitindex Dax weitete am Montag seine jüngsten Verluste deutlich aus und büßte letztlich 2,32 Prozent auf 13.230,57 Punkte ein. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sackte um 3,61 Prozent auf 26.009,69 Zähler ab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,93 Prozent auf 3658,22 Punkte. In den USA verlor der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa 1,3 Prozent, und auch die technologielastigen Nasdaq-Indizes zeigten sich schwach.

Das am Donnerstag beginnende Notenbanktreffen in Jackson Hole im US-Staat Wyoming wirft seine Schatten voraus. Anleger spekulieren, dass die US-Notenbank weiter einen strikten geldpolitischen Kurs verfolgen dürfte, um die Preissteigerungen in den Griff zu bekommen. Entsprechend trennten sich Investoren von als riskant angesehenen Anlagen. Im Falle eines erneuten deutlichen Zinsschritts der Fed um 0,75 Punkte würden Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weiter an Attraktivität verlieren.

Aus Unternehmenssicht standen zwei Chefwechsel im Fokus, die allerdings unterschiedlich gewertet wurden. Beim Fresenius-Konzern soll der amtierende Lenker der Infusionstochter Kabi, Michael Sen, die Führung übernehmen und den Gesundheitskonzern aus der Dauerkrise führen. Stephan Sturm wird seinen Hut nehmen. Die Aktien zogen an der Dax-Spitze um 3,6 Prozent an.

Kasper Rorsted verlässt den Sportartikelhersteller Adidas im kommenden Jahr. Ein Nachfolger für das Amt des Vorstandschefs ist noch nicht gefunden, was die Anleger verunsicherte. Die Anteilscheine büßten 5,2 Prozent ein.

Aktien aus der Chemie- und Industriebranche litten unter Inflationssorgen, die sich mit erneut anziehenden Gaspreisen paarten. Covestro-Papiere sackten im Dax als Schlusslicht um 6,8 Prozent ab. Anteilsscheine von BASF und Siemens fielen um mehr als 4 Prozent. Im MDax büßten vor dem Hintergrund der russischen Ankündigung zur dreitägigen Gas-Lieferunterbrechung die Papiere von Uniper 7,7 Prozent ein.

Der Euro blieb unter Druck. Am frühen Abend wurde er mit 0,9935 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0001 Dollar fest. Auf dem Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite auf 1,12 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,22 Prozent auf 134,08 Punkte. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,74 Prozent auf 151,15 Punkte.

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