Netflix: Details zum Werbeabo bekannt - Potenzial von 8,5 Mrd. Dollar

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Jetzt ist es raus: Netflix wird für 7 bis 9 US-Dollar für sein werbefinanziertes Abo verlangen, wie Bloomberg berichtet. Nutzer haben die Wahl: Entweder sie bleiben bei ihrem werbefreien Abo und bezahlen im Schnitt 15,49 Dollar oder sie wechseln zum Werbeabo und sparen Geld. So sollen kostenbewussterer Kunden angesprochen werden.

Wie Bloomberg berichtet, plant Netflix vier Minuten Werbung je Stunde einzublenden. Die Werbung soll zu Beginn des Films und zwischendrin eingespielt werden. Zum Vergleich: Das klassische Kabelfernsehen in den USA zeigt zwischen 10 bis 20 Minuten Werbung je Stunde.

Im letzten Quartal des laufenden Jahres soll in den ersten Märkten dieses neue Abo-Modell getestet werden; ab nächstes Jahr soll es weltweit freigegeben werden. Der Grund dahinter: Netflix muss profitabler werden. In der ersten Jahreshälfte verlor Netflix 1,197 Millionen Abonnenten, davon allein 970.000 im letzten Quartal. Kleiner Trost: Analysten gingen von 2 Millionen aus.

Quelle: Statista.com

Corona-Gewinne sind verflogen

Während der Zeit der Corona-Maßnahmen galt Netflix als Gewinner: Die Kinos waren geschlossen und die Freizeitmöglichkeiten stark eingeschränkt. Die Abo-Zahl ging durch die Decke: von 167 Millionen auf über 221 Millionen. Ein Plus von 32 Prozent. Das schlug sich auch in der Bilanz nieder: Im letzten Jahr erzielte Netflix einen Jahresgewinn von 5,1 Mrd. Dollar.

Die Aktie stieg von 337 Dollar im Januar 2020 auf 700 Dollar im November 2021. Das ist ein Plus von 107 Prozent. Doch dann kam der Absturz: Die Aktie fiel auf knapp 170 Dollar und liegt jetzt bei knapp 220 Dollar. Goldman Sachs bleibt jedoch pessimistisch: Wenn Netflix nicht profitabler wird, wird der Kurs weiter sinken. Die Analysten gehen von 186 Dollar aus.

Und die Konkurrenz schläft nicht: Erst vor Kurzem haben die Streamingdienste von Disney die Abonnentenzahl von Netflix überholt. Auch Disney überlegt, ein werbefinanziertes Abo-Modell anzubieten.

Abo mit Werbung: Potenzial von 8,5 Mrd. Dollar

Das Medienberatungsunternehmen sieht beim neuen Werbemodell ein Potenzial von 8,5 Mrd. Dollar je Jahr. Der zweite Gewinner dieses Modells wird Microsoft sein, das die Software für die Werbetechnik bereitstellt.

Netflix kennt aber noch einen weiteren Weg, um mehr Profit zu erzielen: Der Kampf gegen das Teilen der Accounts. Laut den AGBs darf der Account nur mit denen geteilt werden, die im selben Haushalt leben. Allerdings verfolgt Netflix nicht, auch den Account mit denen zu teilen, die nicht im Haushalt leben. Bisher! Das soll anders werden.

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