Aktien Wien Schluss: Sehr schwacher Start in den September

dpa-AFX · Uhr

WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Der Leitindex ATX rutschte um 3,05 Prozent auf 2810,49 Punkte ab, nachdem er bereits eine schwache Bilanz für den Börsenmonat August abgeliefert hatte. Der ATX hatte im Vormonat mehr als vier Prozent an Wert eingebüßt.

Auch an den europäischen Leitbörsen ging es für die Aktienkurse am Donnerstag deutlich abwärts. Die Erwartung von Zinserhöhungen machten dem Aktienmarkt weiterhin zu schaffen, schrieben die Analysten der Helaba. Aufgrund der rekordhohen Inflation im Euroraum steuert die EZB in der kommenden Woche mit einer voraussichtlich starken Leitzinserhöhung gegen die Preisentwicklung an, und dies könnte sich auf die Wirtschaftsentwicklung negativ auswirken, befürchten die Aktieninvestoren.

Am österreichischen Aktienmarkt blieb die Meldungslage auf Unternehmensebene dünn. Die Kursverluste gingen quer durch die Branchen. Unter den Einzelwerten stand die Verbund-Aktie mit einem beachtlichen Minus von 7,9 Prozent am stärksten unter Verkaufsdruck. Mindestens vierprozentige Abschläge mussten jeweils AT&S, KapschTrafficCom, Marinomed, Porr und Wienerberger hinnehmen. Knapp dahinter büßten Andritz 3,9 Prozent ein.

OMV fielen um 2,2 Prozent. Die Aktien der Erste Group verbilligten sich um 2,6 Prozent. Beim Branchenkollegen Raiffeisen Bank International gab es ein Minus von 3,5 Prozent zu sehen. Die Papiere des Energieversorgers EVN verbuchten ein Minus von 2,9 Prozent. Klar zulegen konnte nur die Semperit-Aktie mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent.

Positive Konjunkturnachrichten aus Österreich konnten die Aktienkurse nicht unterstützen. Die österreichische Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 6,0 Prozent gewachsen. Damit lag die Wirtschaftsleistung 1,5 Prozent über jener des ersten Quartals und 3,8 Prozent über dem Vergleichsquartal des Jahres 2019, also vor der Corona-Pandemie. Das wirtschaftliche Umfeld sei dabei weiterhin von multiplen Krisen geprägt, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas und verwies auf die Inflation, den Krieg in der Ukraine und die Pandemie./ste/sto/APA/stw

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