onvista Börsenfuchs: Auch für Anleger gilt „Whatever it takes“
Hallo Leute! Zu Beginn mal folgende Rechnung: Krieg in Europa + Energiekrise + Inflation + Rezession = eine epochale Katastrophe.
Kein Mensch – auch nicht Wirtschaftspolitiker und Währungshüter – kann auch nur einigermaßen genau vorhersagen, wie heftig diese Misere im Einzelnen ausfallen und wie lange sie dauern wird.
Eine (eigentlich unerlaubte) Feststellung: Wenn ein Krisenbündel so komplex und kompliziert ist wie es jetzt ist, darf man sich nicht wundern, dass sich unsere Parlamentarier in der laufenden Debatte über Lösungsmöglichkeiten richtig zoffen. Ja, alle Wege gehören auf den vielzitierten Prüfstand, denn es gilt das Motto „Whatever ist takes“ (Was auch immer nötig ist).
Die Ära der Nullzinspolitik ist vorbei. Um der Rekordinflation zu begegnen, haben viele Notenbanken die Zinsen erhöht. Und dieser Trend wird sich noch fortsetzen. Doch was bedeuten steigende Zinsen eigentlich für Anleger? Und wie wirken sie sich auf die unterschiedlichen Anlageklassen aus?
Ein Argument für Aktien war lange Zeit, dass die Dividendenrenditen im Vergleich zu Anleiherenditen deutlich höher ausfielen. Doch mittlerweile haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Hier lohne sich ein Blick auf die aktuelle Entwicklung in den USA. Weniger als 20 Prozent der Ami-Unternehmen haben eine Dividendenrendite, die noch mit der Anleiherendite vergleichbar ist. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2006, erinnert ein Banker. Nur geht es nicht allein um die Dividendenrendite, sondern um die Wertentwicklung insgesamt. Dazu passen frische Statistiken, wonach sich viele Privatanleger von Aktienfonds der Wall Street verabschiedet haben, um in Rentenfonds umzusteigen.
Jo, meine Freunde, auch Ihr solltet Euch Gedanken machen, ob Ihr reagieren wollt. Es gibt dafür keine Patentrezepte. Ich verstehe auch das Kopfschütteln über die Schwäche des traditionellen Krisenmetalls Gold, die währungs- und zinsbedingt ist. Von einem Ausstieg aus Aktien halte ich aber nix.
Eine Reaktion wäre beispielsweise, sein Depot in einen ganz langfristigen Sparvertrag umzuwandeln. Auch Gold ist in Form eines Sparvertrags für die private Vorsorge interessant. Vielleicht braucht Ihr Eure Kohle aber jetzt erst mal für die Modernisierung Eurer Heizungsanlage …