Die Weltwirtschaft ins Depot holen

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Die USA ist die größte Volkswirtschaft, der Zweitplatzierte China rückt immer näher an die USA heran und Schwellenländer holen immer mehr auf. Als Anleger können Sie mit nur einer Investition an dieser Dynamik teilhaben.

Im Folgenden wollen wir drei Möglichkeiten zeigen, wie man ganz klassisch und sicherheitsorientiert langfristig Vermögen aufbauen kann.

Darauf muss man bei der Auswahl des ETFs achten

Doch worauf sollte man bei der Auswahl des richtigen ETFs achten? Das Erste: Zuerst auf das Fondsvolumen. Denn je höher das Volumen ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass der Fondsanbieter den ETF auflöst. Als Faustregel gilt: Spiegelt der ETF einen großen Index wider, sollte das Fondsvolumen 500 Mio. Euro (oder Dollar) umfassen. Ist es ein kleinerer Index, dann reichen 100 Mio. Euro (oder Dollar).

Der Grund: Ab solch einer Summe ist es für den ETF-Anbieter rentabel, den ETF zu betreiben. Die Wahrscheinlichkeit einer Auflösung ist gering. Zum Beispiel: Bei einem Volumen von 500 Mio. Euro und bei einer Gesamtkostenquote von 0,2 Prozent p. a. verdient der Fondsanbieter 1 Mio. Euro pro Jahr – und das bei wenig Aufwand.

Weiterer Vorteil: Je höher das Volumen, desto mehr institutionelle Anleger sind investiert. Sie haben ein hohes Interesse, dass der ETF bestehen bleibt. Im Gegensatz zu Privatanlegern haben sie mehr Gewicht – und das macht eine Auflösung noch unwahrscheinlicher.

Ein weiterer Faktor ist das Alter des ETFs: Er sollte mindestens 5 Jahre alt sein. Auch hier gilt: Je älter er ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit der Auflösung.

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MSCI World: Der Klassiker

Der MSCI World ist eine gute Wahl für langfristig orientierte Anleger, die eine konservative Strategie verfolgen. Er umfasst Aktien von knapp 1600 Unternehmen aus 24 Ländern.

Er hat allerdings einen Nachteil: Aktien aus China oder Südkorea finden sich in ihm nicht, dafür aber aus Portugal. Warum das so ist, kann keiner sagen. Das ist auch ein Kritikpunkt, der immer wieder geäußert wird. Zur besseren Einordnung der Kritik: China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft und Südkorea ist auf Platz 10. Portugal findet sich dagegen erst auf den 49. Platz.

MSCI World ACWI: Noch breiter aufgestellt

Diese Problematik findet sich beim MSCI World ACWI nicht („All Country World Index“), der noch breiter aufgestellt ist. Der ACWI-Index enthält Aktien aus insgesamt 47 Ländern mit rund 2900 Positionen. Insgesamt sind Aktien aus 23 Industrieländern und aus 24 Schwellenländern vertreten. Der Schwerpunkt liegt auf den Industrieländern, denn nur etwa 11 Prozent der Aktien kommen aus den 24 Schwellenländern. Die Gewichtung folgt objektiven Maßstäben und richtet sich nach der Marktkapitalisierung – und Aktien aus Industrieländern haben eine höhere.

Das Land mit der höchsten Gewichtung ist die USA, die rund 61 Prozent des Indexwerts ausmachen. Wie beim MSCI World sind US-Werte mit mehr als die Hälfte überrepräsentiert, was an deren Marktkapitalisierung und der stark ausgeprägten Aktienkultur in den USA liegt. Apple macht 3,7 Prozent der Indexgewichtung aus Microsoft 3 Prozent. Diese beiden Plätze halten damit rund 6,7 Prozent (Stand: 30. Dezember 2022)

Der Vorteil des MSCI World ACWI: Er kombiniert damit Industrie- und Schwellenländer.

Warum sind Schwellenländer interessant?

Schwellenländer haben einen Vorteil: Sie wachsen sehr schnell und versprechen Anlegern gute Kursgewinne. Sie sind dynamischer. Ihr Nachteil: Während einer Rezession verlieren sie mehr als Werte aus Industrieländern.

Schwellenländer – oft auch unter ihrem englischen Namen Emerging Markets bekannt – haben ein hohes Wachstumspotenzial. Der Grund: Die Regierung investiert viel in die Infrastruktur und Konsumenten haben einen hohen Nachholbedarf.

Der Nachteil allerdings: Die Schwellenländer sind stark von ausländischen Investoren abhängig. Und damit unterliegen sie der Gefahr des Liquiditätsrisikos. Das heißt: Ausländische Investoren ziehen ihr Kapital ab. Das ist immer in Zeiten der Krise zu beobachten.

MSCI World vs. MSCI ACWI: Wer ist besser?

Das Ergebnis vorab: ETFs auf beide Indizes sind für einen langfristigen Vermögensaufbau bestens geeignet.

Im Performance-Vergleich auf Dollarbasis: In den sechs Jahren von 2017 bis 2022 hat der MSCI World mit einem Zuwachs um 56,81 Prozent besser abgeschnitten als der MSCI ACWI, der auf 42,87 Prozent kam.

Schaut man sich die Performance aber nur von 2017 bis 2021 an, dann gewinnt der ACWI, der auf eine Gesamtperformance von 78,31 Prozent kommt, während der MSCI World einen Zuwachs von 56,81 Prozent hat.

Daran erkennt man - 2022 war ein Krisenjahr. Das hat besonders die Schwellenländer hart getroffen, die die Performance des Gesamtindex mit nach unten zogen. Nur im Jahr 2022 büßte der ACWI 20 Prozent an Wert ein, während der MSCI World 14,9 Prozent einbüßte.

Wer allerdings auf die wirtschaftliche Dynamik der Schwellenländer setzt und speziell in Bullenmärkten die Kursgewinne mitnehmen will, der sollte sich einen Schwellenländer-ETF als weitere Positionen aufbauen oder direkt in einen MSCI-ACWI-Index investieren.

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