Dax Vorbörse heute 2. März 2023: Dax gibt vorbörslich nach – Anleiherenditen steigen –Inflationsdaten aus Eurozone heute erwartet
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften nach dem verpatzten März-Auftakt wohl weiter Vorsicht walten lassen. Knapp eine Stunde vor dem Handelsstart am Donnerstag signalisierte der X-Dax für den Leitindex Dax ein Minus von 0,34 Prozent auf 15.252 Punkte, nachdem das Börsenbarometer bereits am Mittwoch leicht im Minus geschlossen hatte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ebenfalls etwas tiefer erwartet.
Die Furcht vor weiter steigenden Zinsen, die festverzinsliche Anlagen attraktiver machen und die Wirtschaft bremsen können, bleibt an den Finanzmärkten omnipräsent. Marktbeobachter Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets verwies auf steigende Anleiherenditen als generelles Problem für Aktien - und auf die Tatsache, dass es die US-Börsen als Taktgeber derzeit schwer hätten, wichtige Unterstützungsniveaus zu halten.
Ähnlich ergeht es dem Dax, wie der Vergleich zu seinem kurzfristigen 21-Tage-Durchschnitt zeigt. Dem Leitindex fehlen die nötigen Impulse, um sich wieder dem oberen Ende des jüngsten Schwankungsbereichs von 15.200 bis 15.600 Punkten zu widmen.
Im Handelsverlauf stehen die Inflationsdaten für Februar aus der Eurozone im Blick. Nach dem deutlichen Rückgang im Januar, der die Anleger euphorisiert hatte, könnten sie mit ihrer Höhe wieder negativ überraschen, fuhr Hewson fort.
Einzelwerte im Überblick
Weitere Impulse für den Markt kommen von einigen Geschäftszahlen von Unternehmen. Dabei enttäuschte insbesondere Covestro die Anleger. Der Kunststoffkonzern traut sich im schwierigen Konjunkturumfeld für 2023 keine konkrete Prognose zu. Die Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate mehr als sechs Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Mittwoch.
Der ebenfalls in der Chemiebranche tätige Konzern Evonik geht in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld von einem Gewinnrückgang im laufenden Jahr aus. Damit fielen die Anteilsscheine auf Tradegate um mehr als ein Prozent.
Steigende Kosten und unterbrochene Lieferketten hatten beim Gabelstapler-Hersteller Kion im vergangenen Jahr für ordentlich Gegenwind gesorgt. Hinzu kamen interne Probleme beim Projektmanagement. Dieses Jahr soll sich die Lage nun verbessern, an die Rekordwerte von 2021 erwartet das Management aber noch nicht wieder anknüpfen zu können. Für die Anteilsscheine von Kion ging es auf Tradegate um fast zwei Prozent nach unten.
Dow Jones leicht im Plus, S&P 500 und NASDAQ im Minus
Angesichts hartnäckig hoher Zinsen an den Kapitalmärkten haben sich die Investoren an den US-Börsen auch am Mittwoch zurückgehalten. Der Dow Jones Industrial schloss 0,02 Prozent höher bei 32.661,84 Punkten. Zwischenzeitlich fiel der Index auf den tiefsten Stand seit November. Vor höheren Verlusten bewahrten den Dow vor allem die Kursgewinne klassischer Industriewerte wie Caterpillar, 3M und Dow Inc.
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg zur Wochenmitte erstmals seit fast vier Monaten über die Marke von vier Prozent. Das sei doppelt so viel wie die durchschnittliche Dividendenrendite der 500 Unternehmen im S&P 500, schrieb Seema Shah, Stratege von Principal Asset Management. In diesem Umfeld gingen Anleger lieber auf Nummer sicher und in Staatsanleihen. Die "goldene Ära" niedriger Inflation und niedriger Zinsen sei Vergangenheit. Der S&P 500 gab um 0,47 Prozent auf 3.951,39 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel mit 0,86 Prozent auf 11.938,57 Zähler etwas weiter zurück.
Gewinnmitnahmen in Asien
In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkte am Donnerstag nachgegeben und damit einen Teil ihrer Vortagsgewinne wieder abgegeben. Die Kursbewegungen hielten sich dabei im Rahmen. In Tokio büßte der japanische Nikkei 225 0,06 Prozent ein. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen verlor im späten Handel rund 0,1 Prozent, nachdem er am Mittwoch 1,41 Prozent zugelegt hatte. Ähnlich sah es in der Sonderverwaltungsregion Hongkong aus. Der für seine hohe Volatilität bekannte Hang-Seng-Index gab zuletzt 0,7 Prozent nach - er hatte am Mittwoch allerdings auch mehr als alv vier Prozent zugelegt.
Renten
Bund-Future 131,56 -0,20%
Devisen: Euro notiert vor Inflationsdaten über 1,06 US-Dollar
Der Euro hat am Donnerstag vor neuen Inflationsdaten aus dem Währungsraum über der Marke von 1,06 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0640 Dollar und damit etwas weniger als am Abend zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch etwas höher auf 1,0684 Dollar festgesetzt.
Am Vormittag liegt die Aufmerksamkeit auf Inflationszahlen aus dem Euroraum. Nachdem Preisdaten aus Deutschland, Frankreich und Spanien durch die Bank höher ausgefallen sind als erwartet, bestehen auch für die Zahlen aus dem Währungsraum Aufwärtsrisiken. Schon die Entwicklung auf nationaler Ebene hatte viele Fachleute dazu veranlasst, von zusätzlichem Druck auf die EZB zu sprechen. Die Notenbank kämpft seit längerem mit höheren Zinsen gegen die hohe Teuerung an.
Euro/USD 1,0640 -0,23
USD/Yen 136,60 0,30
Euro/Yen 145,35 0,07
Ölpreise geben leicht nach
Die Ölpreise haben am Donnerstag im frühen Handel leicht nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 84,23 US-Dollar. Das waren acht Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um zwölf Cent auf 77,57 Dollar.
Schon seit einiger Zeit werden die Rohölpreise durch gegenläufige Kräfte in Schach gehalten. Nachhaltigen Preissteigerungen steht die Erwartung zusätzlicher Zinsanhebungen durch große Notenbanken entgegen. Dauerhafte Preisabschläge bleiben aus, weil nach der Abkehr Chinas von seiner strikten Corona-Politik die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung besteht.
Auf der Angebotsseite will Russland seine Förderung zwar verringern, die Auswirkungen halten sich bisher aber in Grenzen.
Brent 84,32 +0,01 USD
WTI 77,67 -0,02 USD
Umstufungen von Aktien
- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR QIAGEN AUF 56,90 (54,60) EUR - 'BUY'
- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR STRATEC AUF 77 (125) EUR - 'HOLD'
- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR MERCEDES-BENZ AUF 90 (85) EUR - 'OUTPERFORM'
- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR KNORR-BREMSE AUF 70 (69) EUR - 'OVERWEIGHT'
- RBC HEBT ZIEL FÜR HUGO BOSS AUF 69 (65) EUR - 'OUTPERFORM'
- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SALESFORCE AUF 250 (230) USD - 'BUY'
- BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY AUF 28 (30) EUR - 'MARKET-PERFORM'
- JPMORGAN HEBT ADEVINTA AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 105 (76) NOK
- PEEL HUNT SENKT TRAVIS PERKINS AUF 'HOLD' (ADD) - ZIEL 1070 (1030) PENCE
- WDH/SOCGEN HEBT ALCON AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 66,90 (60,20) CHF
Termine Unternehmen
06:30 CHE: Raiffeisen, Jahreszahlen
06:30 CHE: VAT, Jahreszahlen
06:45 DEU: Evonik, Jahreszahlen (8.00 Analystencall, 9.30 Pk)
07:00 DEU: Covestro, Jahreszahlen (detailliert) (10.30 Pk, 16.30 Analystencall)
07:00 DEU: Merck KGaA, Jahreszahlen (10.30 Bilanz-Pk)
07:00 DEU: Aareal Bank, Jahreszahlen (9.00 Bilanz-Pk)
07:00 DEU: Kion, Jahreszahlen (10.00 Bilanz-Pk)
07:00 BEL: Anheuser-Busch InBev, Jahreszahlen
07:00 CHE: Clariant, Jahreszahlen
07:00 CHE: Inficon, Jahreszahlen
07:30 DEU: Sixt SE, Jahreszahlen (detailliert) (10.30 Pk)
07:30 DEU: Befesa, Jahreszahlen
07:30 DEU: GFT Technologies, Jahreszahlen
07:30 FRA: Scor, Jahreszahlen
07:30 FRA: Veolia Environnement, Jahreszahlen
07:30 FRA: Vallourec, Jahreszahlen
07:30 DEU: GFT Technologies, Jahreszahlen
07:30 DEU: Hapag-Lloyd, Jahreszahlen (detailliert)
08:00 IRL: Flutter Entertainment, Jahreszahlen
08:00 IRL: CRH, Jahreszahlen (8.30 h Analystencall)
08:00 FIN: Fortum, Jahreszahlen
08:00 GBR: BAE Systems, Jahreszahlen
08:00 GBR: London Stock Exchange (LSE), Jahreszahlen
08:00 GBR: National Express, Jahreszahlen
08:00 GBR: Subsea 7, Q4-Zahlen
10:00 DEU: Villeroy & Boch, Jahreszahlen (Online-Pk)
13:00 DEU: Deutsche Bank, Nachhaltigkeitstag
13:30 DEU: GLS-Bank, Bilanz-Pk, Frankfurt/M.
18:15 USA: Universal Music Group, Jahreszahlen
22:05 USA: Hewlett Packard Enterprise, Q2-Zahlen
22:15 USA: Costco Wholesale, Q2-Zahlen
Termine Unternehmen ohne Zeitangabe
DEU: SAP, Geschäftsbericht
ITA: Piaggio, Jahreszahlen
USA: Best Buy, Q4-Zahlen
USA: Dell, Q4-Zahlen
USA: Broadcom, Inc., Q1-Zahlen
Termine Konjunktur
00:50 JPN: Investitionen Q4/22
06:30 NLD: Verbraucherpreise 02/23 (vorläufig)
08:00 DEU: Entwicklung der Tarifverdienste (Tarifindex), Jahr 2022
09:00 ESP: Arbeitslosenzahlen 01/23
09:00 AUT: Verbraucherpreise 02/23 (vorläufig)
10:00 ITA: Arbeitslosenzahlen 01/23
11:00 EUR: Verbraucherpreise 02/23
11:00 ITA: Verbraucherpreise 02/23
11:00 EUR: Arbeitslosenquote 01/23
11:00 EUR: Verbraucherpreise 02/23 (vorläufig)
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
Sonstige Termine
FRA: Internationale Energieagentur (IEA) veröffentlicht Bericht zum weltweiten CO2-Ausstoß 2022
08:00 DEU: Destatis: Neue Kennzahl: Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte im EU-Vergleich, Jahr 2021
09:00 DEU: Bundestag: Kanzler Olaf Scholz gibt Regierungserklärung zu «Ein Jahr Zeitenwende» ab
09:00 DEU: «Automobilwoche»-Konferenz «Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit» mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller, VW-Vorstand Thomas Ulbrich, Continental-Vorständin Ariane Reinhart u.a.
09:30 LUX: Schlussanträge am EuGH zur Trinkwasserversorgung in Frankfurt (Oder)
09:30 BEL: EU-Minister für Wettbewerb sprechen über Vorgaben für Vermietung von Ferienwohnungen
09:30 LUX: EuGH-Urteil zu Mindestruhezeiten von Arbeitnehmern
09:30 LUX: Schlussanträge am EuGH zu den Kosten für Repatriierungsflüge zu Beginn der Corona-Pandemie
10:00 DEU: Online-Pk Creditreform zu Schuldneratlas Berlin Brandenburg 2022, Berlin
10:00 DEU: Landgericht Berlin verkündet Entscheidung zur Klage der Drogeriekette Rossmann gegen vier Bundesverbände deutscher Banken, Berlin
15:30 DEU: Gespräch Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Pashinjan (Pk)
17:30 DEU: Regierungsbildung in Berlin: Pk CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner zu den Ergebnissen der Sondierungsgespräche
DEU: Ende des internationalen Treffens der Luft- und Raumfahrtbranche «Aeronautics & Space Innovative Technology Summit (AITS)», Bremen
BEL: Treffen der EU-Minister für Industrie und Binnenmarkt, Brüssel
IND: Treffen der G20-Außenminister (Schluss)
Redaktion onvista/dpa-AFX