dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 15.03.2023 - 17.00 Uhr

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'FT': Credit Suisse ersucht Schweizer Behörden um Unterstützungssignale

ZÜRICH - Die Credit Suisse hat angesichts des Einbruchs des Aktienkurses vom Mittwoch offenbar auch mit den Schweizer Aufsichtsbehörden gesprochen. Die Großbank habe die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzmarktaufsicht Finma darum gebeten, Unterstützung zu signalisieren, schreibt die "Financial Times" (FT) am Mittwochnachmittag unter Berufung auf informierte Personen.

USA: Anstieg der Erzeugerpreise schwächt sich deutlich ab

WASHINGTON - In den USA hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene im Februar deutlich abgeschwächt. Die Erzeugerpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch 5,7 Prozent betragen. Analysten hatten einen Rückgang auf lediglich 5,4 Prozent erwartet.

Bundesbank: Inflationserwartungen der Verbraucher steigen wieder leicht

FRANKFURT - Die Inflationserwartungen der Verbraucher in Deutschland sind im Februar nicht weiter gefallen. Vielmehr steigt die für die nächsten 12 Monate erwartete Teuerungsrate leicht von 5,9 auf 6,0 Prozent, wie aus Daten auf der Internetseite der Bundesbank hervorgeht. Sie liegt aber immer noch deutlich unter dem Höchststand vom vergangenen Herbst von gut 8 Prozent. Die längerfristigen Inflationserwartungen für die nächsten fünf Jahre stiegen ebenfalls wieder leicht an und betragen jetzt 5,1 Prozent.

USA: NAHB-Immobilienindex steigt erneut

WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im März erneut verbessert. Der NAHB-Hausmarktindex stieg um 2 Punkte auf 44 Zähler, wie die National Association of Home Builders am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der höchste Wert seit September. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang auf 40 Punkte gerechnet.

Finanzminister: Großbritannien vermeidet 2023 technische Rezession

LONDON - Entgegen bisheriger Erwartungen vermeidet Großbritannien nach Regierungsangaben in diesem Jahr eine technische Rezession. Gründe seien "sich ändernde internationale Umstände" und seine Wirtschaftspolitik, sagte Finanzminister Jeremy Hunt am Mittwoch im Parlament in London unter Verweis auf Angaben der Aufsichtsbehörde OBR (Office for Budget Responsibility). Von einer technischen Rezession ist die Rede, wenn die Wirtschaftsleistung mindestens zwei Quartale in Folge sinkt.

GESAMT-ROUNDUP/Volkswirte: Konjunkturmotor Privatkonsum gerät ins Stottern

WIESBADEN - Die Inflation dämpft nach Einschätzung von Ökonomen in diesem Jahr den Konsum der Menschen in Deutschland. Der Privatkonsum dürfte damit als wichtige Konjunkturstütze zunächst ausfallen. "Die hohe Inflation schmälert die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und führt zu einem Rückgang der privaten Konsumausgaben im laufenden Jahr", prognostizierte das Kieler Wirtschaftsforschungsinstitut IfW am Mittwoch. Ähnlich äußerte sich das Ifo-Institut.

USA: Empire-State-Index fällt überraschend deutlich

NEW YORK - Die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York hat sich im März überraschend deutlich eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel auf minus 24,6 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York am Mittwoch mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf minus 7,9 Punkte erwartet. Im Februar war der Stimmungsindex noch auf minus 5,8 Punkte gestiegen. Mit einem Stand unter der Nulllinie signalisiert der Indikator einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in den Industrieunternehmen im Bundesstaat New York.

USA: Einzelhandelsumsätze sinken wie erwartet

WASHINGTON - Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im Februar wie erwartet gesunken. Die Erlöse seien im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent gefallen, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Bankvolkswirte hatten damit im Schnitt gerechnet.

Ringen um Rentenreform in Frankreich auf Zielgerade - wieder Proteste

PARIS - In Frankreich haben kurz vor der Entscheidung über die umstrittene Rentenreform in vielen Städten erneut Tausende Menschen gegen das Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron demonstriert. Außerdem kam es am Mittwoch erneut zu Streiks, unter anderem bei Verkehrsbetrieben, wobei die Behinderungen geringer als an vorangegangenen Protesttagen ausfielen. Vertreter beider Parlamentskammern kamen am Mittwoch zu Beratungen über einen Kompromissvorschlag zu der Reform zusammen. Darüber soll am Donnerstag dann zunächst der Senat und dann die Nationalversammlung abstimmen. Bei einer Zustimmung ist die Reform beschlossen.

Eurozone: Industrieproduktion legt stärker zu als erwartet

LUXEMBURG - Die Industrieunternehmen der Eurozone haben zum Jahresbeginn mehr produziert als erwartet. Im Januar stieg die Gesamtherstellung um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Dezember war die Produktion mit 1,3 Prozent etwas stärker gefallen als zunächst ermittelt.

Frankreich: Preisauftrieb stärker als gedacht

PARIS - In Frankreich haben sich die Verbraucherpreise im Februar stärker erhöht als bisher bekannt. Nach europäischer Rechnung (HVPI) lag das Preisniveau 7,3 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris bekannt gab. Eine erste Schätzung wurde um 0,1 Prozentpunkte angehoben. Im Monatsvergleich stiegen die Lebenshaltungskosten um 1,1 Prozent. Auch das war mehr als bisher ermittelt.

China: Wirtschaftsdaten zeigen Erholung nach Corona-Öffnung

PEKING - Erste Wirtschaftszahlen nach der Abkehr Chinas von seiner strikten Corona-Politik zeigen eine moderate Erholung der Konjunktur. Industrieproduktion und Einzelhandel zogen zu Jahresbeginn an, ebenso die Anlageinvestitionen. Die Arbeitslosenquote stieg jedoch leicht an. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass sich die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr erholen wird", kommentierte Experte Tommy Wu von der Commerzbank.

Von der Leyen: Müssen bei Rohstoffen unabhängiger von China werden

STRASSBURG - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei wichtigen Rohstoffen etwa für Handys oder Computerchips vor einer zu großen Abhängigkeit Europas von China gewarnt. "Wir beziehen 98 Prozent unserer seltenen Erden und 93 Prozent unseres Magnesiums aus China", sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch in Straßburg. Deshalb will ihre Behörde am Donnerstag ein Gesetz über wichtige Rohstoffe vorschlagen, das Produktionsziele für Europa festlegt. Einem Entwurf zufolge sollen etwa der Jahresbedarf bestimmter Erze oder Mineralien zu mindestens zehn Prozent in der EU gefördert werden.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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