Fondsgesellschaft

DWS bleibt für Aktienmarkt positiv gestimmt - Risiken Inflation und US-Zölle

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: MacroEcon/Shutterstock.com

(dpa-AFX) - Trotz der schwer kalkulierbaren Zollrisiken sieht DWS die Chance auf weiter steigende Aktienkurse dies- und jenseits des Atlantiks. Aktuell befänden sich die Börsen in einem aus historischer Sicht guten Umfeld, betonten die Experten der Fondsgesellschaft bei einem Pressegespräch am Dienstag in Frankfurt. Sie hoben das moderate Wachstum der Wirtschaft sowie die Aussicht auf weltweit insgesamt weiter sinkenden Zinsen positiv hervor. Eine solche Konstellation sei den Börsen bereits oft zugute gekommen.

Die US-Notenbank Fed dürfte die Leitzinsen in den nächsten zwölf Monaten um insgesamt einen Prozentpunkt auf eine Spanne von 3,25 bis 3,50 Prozent senken. Grund dafür sei vor allem die Schwäche des Arbeitsmarktes, sagte Henning Potstada, der Leiter des Anleihen-Bereichs für die Region Europa, Naher Osten und Afrika. Niedrigere Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver erscheinen.

Die Fed steht aktuell auch unter enormem Druck von US-Präsident Donald Trump, der immer wieder Leitzinssenkungen fordert und Fed-Chef Jerome Powell heftig angreift. Erst jüngst hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social mitgeteilt, dass er Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung aus ihrem Amt im Vorstand entlassen werde. Womöglich wird die Entscheidung Trumps angefochten.

Die Märkte sollen Trump bremsen

Nach Auffassung von DWS gewichten die Märkte das Risiko eines umfassenden politischen Eingriffs in die Unabhängigkeit der US-Notenbank als gering. Als Korrektiv für einen zu hohen Einfluss Washingtons auf die Geldpolitik sehen die Experten die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Sollte diese zu stark steigen, weil Trump am Markt immer mehr Vertrauen verspielt, würde die Bedienung der hohen Staatsschulden noch schwerer fallen. Und dies könne sich der Präsident kaum leisten.

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Mit einer gewissen Sorge schauen die DWS-Experten auf die Entwicklung der Inflation in den USA. Diese könnte wegen der zu erwartenden, weiteren Lockerung der Geldpolitik durchaus noch zum Jahresende auf bis zu 3,5 Prozent steigen. Im nächsten Jahr aber sollte die Teuerung wegen des immer noch recht flauen Wachstums in den USA wieder sinken.

Mehr Kopfzerbrechen bereitet den DWS-Fachleuten aber, dass die von Trump verhängten Zölle immer mehr auf den für die USA sehr wichtigen Konsum durchschlagen könnten. Erste Warnzeichen habe es in der aktuellen Berichtssaison der Unternehmen bereits von Konzernen wie dem Einzelhandelsriesen Walmart gegeben. Dieser will angesichts der gestiegenen Importzölle die Preise bestimmter Produkte anheben und nur einen Teil der Kosten der Zölle selber tragen.

Kaldemorgen: "Optimismus ist angebracht"

Unter dem Strich jedoch spricht nach Auffassung der DWS die insgesamt weiterhin gute Gewinnentwicklung der Unternehmen unverändert für ein Engagement in Aktien. Dabei sei auch die Börse hierzulande einen Blick wert, sagte Fondsmanager Klaus Kaldemorgen. Das von der Regierung aufgesetzte, riesige Infrastrukturprogramm habe Deutschland mehr in den Fokus der internationalen Anleger gerückt.

"Ein gewisser Optimismus ist angebracht", zeigte sich Kaldemorgen überzeugt. Allerdings sei es schwer zu glauben, dass die Politik die notwendigen strukturellen Maßnahmen ergreife, um das Infrastrukturprogramm zu flankieren./la/gl/he

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