3 Fragen an Bernecker: Sollte man bei Infineon zugreifen? – Was ist mit Encavis? – Droht uns eine Krise bei Gewerbeimmobilien?

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Quelle: Bernecker

Infineon hat zum zweiten Mal die Prognose in diesem Jahr erhöht. Sollte man zugreifen?

Der nächste Chipzyklus baut sich bereits auf. Nach den starken Jahren gab es bis in das vergangene Jahr deutliche Korrekturen, die teilweise auch mit den Lieferketten im Zusammenhang standen. Darauf haben alle großen Chiphersteller reagiert. Die Kurse der bekanntesten Adressen wie Intel, AMD und TSMC hatten sich rund halbiert.

Typisch für den Chipzyklus ist, dass der Markt diesen Rhythmus stets frühzeitig einpreist. Sowohl positiv wie negativ. Sämtliche Chiptitel sind bereits auf der Bergfahrt. Im Falle Infineon ging es von 40 auf 20 Euro und inzwischen wieder 36 Euro und die Hochrechnung der Gewinne reicht bis zu Kurszielen um 42/44 Euro. Eine Erweiterung bleibt vorbehalten. 

Encavis streicht die Dividende: Wie soll man das als Anleger werten?

Encavis hat sich ebenfalls rund halbiert. Bei rd. 14 Euro ergibt sich erstmals der Ansatz einer Bodenbildung. Der Kurs war vorher von einigen Analystenteams in Höhen forciert worden, die sich nicht rechnen ließen. Aktueller Stand ergibt ein KGV von etwa 21/22 für 2024. Auf der aktuellen Ebene lassen sich Investments vertreten, doch aufregend ist dies nicht: Der Sektor Erneuerbare Energien hat das Handicap, dass die Politik mehr will, aber der reale Markt es nicht hergibt. Das trifft für beide Techniken zu, sowohl Wind wie Solar. Deshalb sind diese Titel zurzeit kein zwingendes Investment.

In den USA bahnt sich eine Krise bei Gewerbeimmobilien an. Werden wir das auch bald erleben?

Der Maßstab für die Bewertung von Immobilien ist zum einen der Markt an sich und zum anderen die Finanzierungsseite. Bei steigenden Zinsen nimmt die Bewertung der Immobilien ab. Für Wohnimmobilien leichter nachvollziehbar, wie die bekannten Korrekturen schon zeigen.

Für Gewerbeimmobilien ergibt sich in Deutschland deshalb eine etwas kritische Lage, weil dieser Markt von ausländischen Finanzinvestoren dominiert wurde, die mit sehr hohem Hebel in der Finanzierung operierten, was nun im Zuge der grundsätzlichen Marktschwäche überproportional negativ wirkt. Welche Rolle die Finanzinvestoren in dieser Situation für das Marktbild der Aktien bilden, ist weitgehend unklar.

Hinzu kommt, dass der Bedarf an Gewerbeimmobilien sehr unterschiedlich eingeordnet wird, wie zum Beispiel zwischen Hamburg oder Frankfurt und München als den drei wichtigsten Immobilienstandorten dieser Art.

Ergebnis: Solange über Zinsen diskutiert wird und ein zuverlässiger Überblick über die echte Nachfrage nach Gewerbeimmobilien nicht erkennbar ist, sind diese Aktien kein Investment.

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