Schweizer Aufsicht kritisiert Notfallplanung von systemrelevanten Banken

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Zürich (Reuters) - Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) stuft die Notfallpläne der beiden systemrelevanten Institute Postfinance und Zürcher Kantonalbank als ungenügend ein.

Die PostFinance müsse aufgrund der weggefallenen Kapitalisierungszusicherung des Schweizer Staates ihre Notfallstrategie überarbeiten, wie die Finma am Mittwoch im Rahmen der jährlichen Beurteilung der Stabilisierungs- und Abwicklungsplanung mitteilte. Die Zürcher Kantonalbank habe noch zu wenig Mittel für die Rekapitalisierung in einer Krise bereitgestellt.

Für Credit Suisse und UBS kamen die Aufseher dagegen zum Schluss, dass die Notfallpläne umsetzbar seien. Zudem hätten die beiden Großbanken 2022 bei der Abwickelbarkeit Fortschritte erzielt. Gemäß der Finma hätten die beiden Konzerne die Bedingungen geschaffen, dass sie im Fall einer Krise geordnet saniert oder über einen Konkurs aus dem Markt austreten könnten.

Die Arbeiten zur Abwickelbarkeit seien per Ende 2022 bewertet worden. Die Ereignisse rund um die Notrettung der Credit Suisse durch die UBS im März seien nicht berücksichtigt worden. "Die Ereignisse rund um die Credit Suisse zeigen, wie wichtig konkrete Vorbereitungen für Krisenfälle sind", erklärte Finma-Direktor Urban Angehrn. Es sei klar, dass es aus der Krise Lehren für die Zukunft gezogen werden müssten. "Die Finma wird ihren Beitrag leisten, damit dies geschieht."

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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