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Aktien-Kennzahlen Teil 2: Fundamental wichtig

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Ein Überblick über die wichtigsten Aktien-Kennzahlen der Fundamentalanalyse.

Quelle: Onvista

Im ersten Beitrag zum Thema Aktien-Kennzahlen und Fundamentalanalyse aus der Vorwoche ging es bereits um das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Im zweiten Teil der Reihe lernst du drei weitere wichtige Kennzahlen für eine fundierte Aktienbewertung kennen.

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Die Kennzahl KCV ist angelehnt an das bekannte Prinzip von Über- und Unterbewertung. Jetzt geht es aber nicht wie beim KGV um den Gewinn, sondern um den Cashflow: Das ist die Differenz zwischen zahlungswirksamen Einnahmen und Ausgaben. Zahlungswirksam meint beispielsweise Umsatzerlöse oder gezahlte Löhne und Gehälter.

Das ist eine wichtige Unterscheidung gegenüber der Bilanzkennzahl Gewinn und zugleich ein großer Vorteil des KCV. Denn der buchhalterische Gewinn enthält nicht-zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen wie etwa Wertberichtigungen oder Abschreibungen. Das heißt: Obwohl bei nicht-zahlungswirksamen Buchungen kein Geld fließt, keine „realen“ Einnahmen oder Ausgaben erfolgen, verändert sich der Gewinn.

Dementsprechend beschreibt der Cashflow die finanzielle Lage eines Unternehmens deutlich besser. Wie beim KGV gilt: Je niedriger das KCV, umso preiswerter die Aktie im Vergleich zu anderen Branchenunternehmen. Da das KCV nur schwer manipulierbar ist, solltest du es ergänzend zum KGV betrachten.

Die Eigenkapitalquote und -rendite

Die Eigenkapitalquote (EKQ) setzt das Eigenkapital eines Unternehmens ins Verhältnis zum Gesamtkapital (= Eigenkapital + Fremdkapital). Je höher die EKQ, desto solider ist ein Unternehmen finanziell aufgestellt und kann sich aus eigener Kraft besser finanzieren. Das erhöht seine Bonität und macht es somit für Kreditgeber attraktiver.

In Deutschland kommt der Sportartikel-Hersteller und Dax-Konzern Adidas auf eine EKQ von rund 25 Prozent, der Pharma-Konzern Bayer auf 30 Prozent und der Chemieriese BASF sogar auf rund 45 Prozent. Banken sind hier ein Sonderfall: Eine solide Eigenkapital-Basis ist eine Voraussetzung für einen sicheren Bankensektor. Daher gibt es gesetzliche Vorgaben, wie hoch die EKQ von Banken sein muss. Die Mindestkapitalanforderung für Banken, die unter die europäische Bankenaufsicht fallen, liegt bei 8 Prozent.

Die Dividendenrendite

Mit der Dividendenrendite vergleichst du die Rendite einer Aktie mit jener ihrer Konkurrenten. Die Dividendenrendite bildet dabei das Verhältnis zwischen der Dividendenhöhe und dem Aktienkurs ab. Damit sagt diese Kennzahl, wie viel Prozent des aktuellen Kurses an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Rechenbeispiel: Bei einem Aktienkurs von 100 Euro und einer Dividende in Höhe von 5 Euro beträgt die Dividendenrendite 5 Prozent. Die Dividendenrendite wird entweder mit der zuletzt ausgezahlten Dividende oder aber mit der angekündigten berechnet. Je nach Branche und Ertragskraft kann die Dividendenrendite zwischen 1 und 8 Prozent liegen, in Ausnahmefällen auch höher.

Wichtig ist nur, dass du die Entwicklung der Dividendenrendite über mehrere Jahre hinweg betrachtest. Dividendenrenditen können kurzfristig sehr hoch sein. Das kann allerdings auch auf eine Schieflage im Unternehmen hindeuten. Die bessere und langfristig ertragsreichere Wahl sind Unternehmen, die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg eine stabile Dividendenpolitik betreiben. Bei der Dividendenrendite gilt: Ausdauer ist wichtiger als die Höhe.

Gut zu wissen

• Alle gängigen Kennzahlen wie KGV und Dividendenrendite findest du ganz einfach im Internet – etwa hier bei Onvista im Aktien-Finder.

• Bilanz-Kennzahlen wie Umsatz und Eigenkapital findest du in den Quartalsberichten, die Unternehmen regelmäßig veröffentlichen.

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