Lufthansa verkauft Zahlungsdienstleister Airplus an SEB

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Frankfurt/Düsseldorf (Reuters) - Die Lufthansa verkauft ihren Zahlungsdienstleister Airplus für 450 Millionen Euro an die schwedische Bank SEB.

"Nach den bereits erfolgten Vereinbarungen - zur Veräußerung der LSG-Gruppe im April und jüngst für eine Beteiligung an ITA - ist der Verkauf von AirPlus der nächste große Schritt in der Strategie der Lufthansa Group, sich künftig auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren", sagte Lufthansa-Finanzchef Remco Steenbergen am Mittwoch. Der für das erste Halbjahr 2024 angestrebte Abschluss des Verkaufs werde sich positiv auf die operative Marge und die Kapitalrendite der Lufthansa auswirken.

Ursprünglich hatte die Lufthansa Insidern zufolge einen Erlös von einer Milliarde Euro erhofft, als der Verkauf vor rund zwei Jahren ins Auge gefasst wurde. Doch der Dienstleister für Reisekostenmanagement, der rund 53.000 Firmenkunden in 55 Ländern zählt, litt unter dem Einbruch des Flugverkehrs in der Corona-Pandemie. Geschäftsreisen erholen sich langsamer als der Tourismus von der Krise. Im vergangenen Jahr halbierte Airplus den operativen Verlust auf 74 Millionen Euro. Vor der Pandemie 2019 verdiente das in Neu-Isenburg bei Frankfurt ansässige Unternehmen bei 300 Millionen Euro Umsatz zwei Millionen Euro.

Die Trennung von dem Randgeschäft sei aus Sicht von Investoren zu begrüßen, erklärte Alex Irving, Analyst von Bernstein Research. Die Luftfahrtexperten von Barclays hatten wegen der Ertragsschwäche mit einem Verkaufserlös von nur 50 Millionen Euro gerechnet. Strategisch komme die Lufthansa damit voran, vom Luftfahrtkonzern zur reinen Airline-Gruppe zu werden.

Die SEB sehe gute Chancen für ihr Tochterunternehmen SEB Kort, durch den Kauf von Airplus von Größenvorteilen zu profitieren, erklärte SEB-Chef Johan Torgeby. Das Unternehmen wolle auf dem sich rasant wandelnden Markt Wachstumschancen nutzen und die Entwicklung eines sicheren digitalen Zahlungsmarktes in Europa vorantreiben.

(Bericht von Ilona Wissenbach und Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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