Lkw-Bauer Daimler Truck noch optimistischer für 2023

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Frankfurt/Berlin (Reuters) - Der Nutzfahrzeug-Hersteller Daimler Truck hat die Anleger mit einer höheren Jahresprognose und dem Plan eines Aktienrückkaufs positiv überrascht.

Eine starke Lkw-Nachfrage und angehobene Preise treiben den Umsatz in diesem Jahr im Industriegeschäft auf 54 bis 56 Milliarden Euro und die bereinigte Rendite auf 8,5 bis 10,0 Prozent, wie der Konzern am Montagabend mitteilte. Das wären eine Milliarde Euro höhere Einnahmen als bisher erwartet und ein Prozentpunkt mehr Rendite. Im vergangenen Jahr hatte der Umsatz bei 51 Milliarden Euro und die Marge bei 7,7 Prozent gelegen. Die steigende Liquidität will der Dax-Konzern ab August zum Rückkauf eigener Aktien im Wert von bis zu zwei Milliarden Euro über 24 Monate nutzen. Das trieb den Aktienkurs am Dienstag um mehr als drei Prozent nach oben.

"Wir sind sehr zuversichtlich, was unseren weiteren Weg angeht", erklärte Konzernchef Martin Daum. Die Schwaben stimmten die Anleger damit auf ihren Kapitalmarkttag ein, der am Dienstag an der US-Ostküste in Boston stattfindet. Auf seinem größten Markt, den USA, will der Weltmarktführer für Schwerlaster mit elf bis 13 Prozent die höchste Gewinnspanne einfahren. In Europa soll die Marke Mercedes-Benz mehr Lkw losschlagen und damit acht bis zehn Prozent Rendite erwirtschaften. Das Asien-Geschäft ist mit einer Marge von vier bis sechs Prozent weniger profitabel, soll damit aber ebenfalls besser abschneiden als ursprünglich erwartet.

Die global schwächere Wirtschaft hat trotz aller Bedenken von Analysten die konjunkturabhängige Nutzfahrzeug-Nachfrage bei Daimler Truck nicht ausgebremst. Der Lkw-Bauer arbeitet immer noch den Auftragsstau aus den Corona-Jahren ab, als Chip-Mangel die Produktion beeinträchtigte, und ist für das laufende Jahr bereits ausverkauft. Die Lieferketten stabilisierten sich, erklärte das Unternehmen.

Deshalb erhöhte Daimler Truck auch seine Absatzprognose für das Gesamtjahr: Mit 530.000 bis 550.000 Fahrzeuge sollen 20.000 Einheiten mehr als bisher angepeilt verkauft werden. Von April bis Juni lieferte der Konzern 131.888 Fahrzeuge aus, neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Bilanz zum zweiten Quartal soll am 1. August veröffentlicht werden.

(Bericht von Ilona Wissenbach und Kerstin Dörr,redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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