Dax Tagesrückblick - Warten auf neue Impulse - Adidas nach Zahlen gefragt

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Der Index setzt auch am Dienstag den trendlosen Seitwärtshandel der vergangenen Handelstage weiter fort, weder Bullen noch Bären können beziehungsweise wollen aktuell größere Akzente setzen - im Vorfeld der Zinsentscheide von Federal Reserve am Mittwoch und EZB am Donnerstag möchte sich offenbar niemand mehr entscheidend aus dem Fenster lehnen. Am Ende des Tages stand ein Plus von 20 Punkten oder 0,13 Prozent auf 16.211 Punkte zu Buche.

Schwacher ifo-Index

Aktuelle Konjunkturdaten zeichneten ein recht düsteres Bild. Laut dem Ifo-Institut trübten sich die konjunkturellen Aussichten für die deutsche Wirtschaft weiter ein. Vor allem die gegenwärtige Lage wird kritischer als bislang gesehen. "Nach dem dritten Rückgang in Folge weist das Ifo-Geschäftsklima ebenso klar nach unten wie die anderen Frühindikatoren", sagte Volkswirt Jörg Krämer von der Commerzbank.

Krämer zufolge deutet der breite Rückgang der Frühindikatoren in der zweiten Jahreshälfte auf ein erneutes Schrumpfen der deutschen Wirtschaft hin. Da es auch im restlichen Euroraum Rezessionssignale gebe, dürfte dies die Position derjenigen im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) stärken, die gegen weitere Zinserhöhungen nach der EZB-Sitzung am Donnerstag sind. Bereits am Montag hatte eine ähnliche Umfrage von S&P Global in dieselbe Richtung wie der Ifo-Index gedeutet.

Die US-Notenbank Fed wird ihre Zinsentscheidung zur Wochenmitte bekannt geben. Im Blick der Anleger steht aber vor allem, wie es anschließend weitergeht, denn ein Zinsschritt im Juli von jeweils 0,25 Prozentpunkte für beide Zentralbanken gilt als ausgemachte Sache.Unter den Einzelwerten im Dax standen Adidas und Bayer nach überraschend vorgelegten Quartalszahlen und Prognoseanpassungen im Fokus. Der Sportartikelhersteller wurde etwas optimistischer für das Gesamtjahr, die Aktien legten an der Dax-Spitze um 3,8 Prozent zu.

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hatte wegen des Preisverfalls des Herbizids Glyphosat sein Gewinnziel gesenkt. "Die Gewinnwarnung war ein offenes Geheimnis, aber nicht in diesem Ausmaß", sagte ein Börsianer. Gehofft wird jetzt aber, dass der neue Vorstandschef Bill Anderson reinen Tisch gemacht hat. Die Papiere drehten im Handelsverlauf in die Gewinnzone und schlossen ein halbes Prozent höher.

Eine schlechte Nachricht vom Triebwerkshersteller Pratt & Whitney (P&W) belastete die Aktien des deutschen Partners MTU, die mit minus sieben Prozent das klare Schlusslicht im Dax waren. Laut dem Mutterkonzern Technologies muss P&W aus technischen Gründen in den kommenden Monaten die Antriebsmodelle PW1100G-JM teilweise überprüfen. Diese kommen etwa bei Airbus-Mittelstreckenjets zum Einsatz. MTU verantwortet die Endmontage eines Drittels der Serien PW1100G-JM für die A320neo an ihrem Standort in München.   (mit Material von dpa-AFX)

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