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LBBW Kapitalmärkte Daily

US-Zinsgipfel weiter im Nebel

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Zinsgipfel noch nicht in Sicht


Die US-Notenbank hat gestern Abend beschlossen, ihr Tagesgeldzielband um 25 Bp. auf 5,25 % - 5,50 % anzuheben. Nach einer Pause im Juni ist dies die insgesamt elfte Zinsanhebung seit März 2022. Höher war der Leitzins zuletzt vor 22 Jahren. Die Fed wiederholte die Formulierung vom Mai bzw. Juni, wonach das Ausmaß einer weiteren möglichen Straffung der Geldpolitik von der Wirkung bisheriger Straffungen sowie den Entwicklungen in Wirtschaft und Finanzsektor abhänge. Bis zur Sitzung am 20. September werden unter anderem noch je zwei Inflations- und Arbeitsmarktberichte veröffentlicht. Nach Maßgabe der Terminsätze am USD-Geldmarkt sehen die Marktakteure eine Wahrscheinlichkeit von rund 45 %, dass die Fed bis Jahresende 2023 eine weitere Zinsanhebung beschließt. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen sank um 3 Bp. auf 3,86%. Der Kurs des Euro notiert heute früh zum US-Dollar wieder über der Marke von 1,11.

Erntezeit beim DAX


In Sachsen gehen die Winzer von einem guten Weinjahr 2023 aus, so eine Schlagzeile der vergangenen Tage. Für den DAX war das Börsenjahr 2023 bis zum heutigen Tage ähnlich erfolgreich. Mit einem Plus von 16,23 % hat der DAX in den zurückliegenden 145 Handelstagen des Börsenjahres 2023 eine überdurchschnittliche Performance erzielt. Aus Sicht der Saisonalität an den Aktienmärkten mehren sich die Stimmen, die auf diese schwierige Börsenphase hinweisen. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Auswertung eines simplen Algorithmus, welchen wir auf die DAX-Datenreihe beginnend am 1.1.1988 angewendet haben. Die Formel lautet wie folgt: Ist die DAX-Performance am 145. Handelstag, dieser war gestern, größer als 8 %, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Leitindex ein Börsenjahr erfolgreich beendet, bei 71,43 %. Innerhalb von 14 Ereignissen lag die DAX-Performance zum Jahresende zehnmal im Plus. Siebenmal lag diese sogar höher als die 145-Tagesperformance und dreimal endet das Börsenjahr noch mit einem Verlust. In einer zweiten Untersuchung wurde der Eingangswert von 8 % auf 16 % erhöht. Seit 1988 lag die DAX-Performance nach 145 Handelstagen nur achtmal über der 16-Prozentmarke. In nur fünf Fällen davon konnte das betreffende Börsenjahr auch mit Gewinn beendet werden. Nur einmal im Jahr 1993 konnte der Eingangswert von 16 % bis zum Jahresende gehalten bzw. übertroffen werden. Ergo: Aus Sicht der Statistik, ein Zeichen dafür, dass die Zeit der Ernte bereits gekommen sein könnte.

EZB heute im Fokus


Im Vorfeld der heutigen EZB-Ratssitzung steht für 8:00 Uhr die Veröffentlichung des GfK Konsumklimaindex für August auf der Agenda. Gegen 14:15 Uhr erwarten wir das Statement zu den geldpolitischen Beschlüssen der EZB. Aus den USA werden um 14:30 Uhr die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter für Juni vermeldet. Wir gehen von einem Anstieg der Auftragseingänge um 0,5 % im Monatsvergleich aus, nach einer entsprechenden Veränderungsrate von 1,8 % im Vormonat. Gleichzeitig wird die Vorab-Schätzung für das US-Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal veröffentlicht. Nach unserer Prognose wird die US-Wirtschaft im abgelaufenen Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate (Jahresrate) von 0,8 % gegenüber dem Vorquartal angestiegen sein. Damit sind wir pessimistischer als der Konsensus der befragten Bankvolkswirte. Die jüngsten Daten zu den schwebenden Hausverkäufen für den Monat Juni beenden um 16:00 Uhr den Datenreigen.

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