ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne am Ende einer sehr schwachen Woche

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag eine sehr schwache Handelswoche mit einem kleinen Plus beendet. Der deutsche Leitindex erhielt etwas Rückenwind aus den USA und gewann am Ende 0,37 Prozent auf 15 951,86 Punkte. Das Wochenminus beläuft sich damit auf 3,14 Prozent. Das Börsenbarometer litt nach der jüngsten Rekordjagd unter Gewinnmitnahmen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 0,54 Prozent auf 28 087,88 Zähler.

Für Gesprächsstoff sorgte zum Wochenschluss der US-Arbeitsmarktbericht für Juli. Der Jobmarkt entwickelte sich uneinheitlich. Er bleibt zwar insgesamt robust, zeigt aber Anzeichen einer Abschwächung. So stieg die Beschäftigtenzahl weniger als erwartet, während die Arbeitslosenquote zurückging. Das Lohnwachstum bleibt solide.

Laut den Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen lässt die Abkühlung am Arbeitsmarkt weiter auf sich warten. Trotz restriktiver Geldpolitik sei es zu einem soliden Beschäftigungsaufbau gekommen. Weil aber vom Jobmarkt nach wie vor Inflationsgefahren ausgingen, dürften es die Währungshüter der USA wohl weiterhin vermeiden, das Ende des Zinserhöhungszyklus auszurufen.

Ob die US-Notenbank Fed im September eine Zinspause einlegen wird, bleibt also die weiter spannende Frage. Anleger hatten zuletzt genau darauf gesetzt, der Dax war auch aus diesem Grund am Montag bis auf ein Rekordhoch von knapp 16 529 Punkten geklettert. Nun aber ist die Luft erst einmal raus.

Am Dax-Ende rutschen Commerzbank nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen um 2,6 Prozent ab. Vor allem die wenig präzisen Aussagen zu Aktienrückkäufen waren am Markt nicht gut angekommen.

Die Titel des Immobilienkonzerns Vonovia verloren nach Halbjahreszahlen 1,3 Prozent. Deutschlands größtem Wohnimmobilienkonzern machen wie auch der ganzen Branche die steigenden Zinsen zu schaffen. Deshalb will das Unternehmen etwa mit dem Verkauf von Immobilien seine Schulden abbauen.

Positive Nachrichten gab es von Airbus : Dem weltgrößten Flugzeugbauer gelang mit der Auslieferung von 65 Verkehrsjets im Juli der bisher zweitstärkste Monat des Jahres. Damit legten die Papiere um 0,4 Prozent zu.

Etwas nach unten angepasste Margen-Prognosen hatten die Anleger von Carl Zeiss Meditec verstimmt, die Anteile des Medizintechnikers sanken im MDax um 1,9 Prozent. Für die Aktien von Lanxess ging es nach Quartalszahlen am Index-Ende um 2,4 Prozent bergab. Der Spezialchemiekonzern sieht noch keine Anzeichen einer Belebung der eingebrochenen Nachfrage.

Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone stieg um 0,66 Prozent auf 4332,91 Zähler. In Paris und in London legten die jeweiligen Leitindizes in ähnlichem Umfang zu. In den USA gewann der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa 0,6 Prozent.

Der Euro profitierte von den US-Jobdaten und notierte zuletzt bei 1,1037 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0946 (Donnerstag: 1,0932) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9136 (0,9148) Euro.

Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 2,60 Prozent am Vortag auf 2,63 Prozent zu. Der Rentenindex Rex sank um 0,12 Prozent auf 124,18 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,23 Prozent auf 132,05 Punkte./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

onvista Premium-Artikel