Dax Vorbörse

Dax Vorbörse: Wenig Bewegung vor FED-Entscheidung

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Vor der Leitzinsentscheidung in den USA an diesem Abend dürfte der deutsche Aktienmarkt sich weiter in engen Handelsspannen bewegen. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex Dax ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 15.692 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50  deutete sich ebenfalls ein moderat freundlicher Börsenstart an. 

Geldpolitische Ungewissheit sorgt für Spannung

Erwartet wird allgemein am Markt, dass die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik nicht noch weiter straffen, es also an diesem Abend keine weitere Zinsanhebung geben wird. Spannung herrscht allerdings beim geldpolitischen Ausblick. Denn es ist ungewiss, ob es danach weitere Anhebungen geben wird oder die Fed am Ende ihres Straffungszyklus angelangt ist. 

"Die große Frage für die kommenden Monate wird sein, wie die Zentralbanken damit umgehen, dass sich die Konjunktur immer weiter abkühlen, aber die Inflation noch weit über den gewünschten Werten verharren wird", kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets. "Die US-Notenbank muss heute Abend anerkennen, dass die straffere Geldpolitik zunehmend Wirkung zeigt, jetzt auch langsam am Arbeitsmarkt." 

Einzelaktien im Fokus

Unter den Einzelwerten dürfte der Versicherungskonzern Talanx im Fokus stehen. Der MDax-Konzern will mit einer Kapitalerhöhung von bis zu 300 Millionen Euro den Anteil seiner Aktien in Streubesitz nach oben treiben. Außerdem werde damit die Kapitalausstattung für weitere Übernahmen und ein Geschäftswachstum aus eigener Kraft erhöht, hieß es. Außerdem wolle der Talanx-Mehrheitsaktionär HDI, ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, eigene Anteile im Wert von bis zu 100 Millionen Euro zum Kauf anbieten. Die Talanx-Papiere büßten auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag knapp 6 Prozent ein. 

Positiv dürften dagegen die Aktien der Commerzbank im Dax auf die Aussagen der Finanzchefin Bettina Orlopp während einer Finanzkonferenz reagieren. Vorbörslich ging es auf Tradegate bereits etwas nach oben. Im laufenden Jahr wird wegen der kräftig gestiegenen Zinsen offenbar mit einem noch etwas größeren Zinsüberschuss auf rund acht Milliarden Euro gerechnet. Zuletzt hatte die Bank mindestens 7,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. 

Ebenfalls leicht positiv werteten Händler, dass DWS-Vorstandschef Stefan Hoops von starken Zuflüssen beim Vermögensverwalter im Juli und August gesprochen habe. Eine Kursreaktion zeigten die Papiere der im SDax notierten Deutsche-Bank-Tochter allerdings auf Tradegate nicht. 

Dagegen ging es für die Papiere des Windanlagenbauers Nordex und des Erneuerbare-Energien-Anbieters Encavis auf Tradegate leicht nach oben. Nordex erhielt einen Turbinen-Auftrag vom spanischen Stromerzeuger Ibereolica Renovables über insgesamt knapp 60 Megawatt. Encavis erwarb unterdessen in Schleswig-Holstein von der Baywa  einen Windpark und steigert damit die Erzeugungskapazität seines deutschen Windpark-Portfolios um 17 auf 257 Megawatt. 

Deutlich nach oben ging es auf Tradegate zudem für Hugo Boss. Das Analysehaus Jefferies hat sich in der Luxusgüterbranche neu aufgestellt und bewertet das Papier des Modeunternehmens nun mit "Buy" und einem Kursziel von 80 Euro. Inmitten schwieriger Zeiten für die Branche gebe es mit Boss und Richemont lediglich zwei Kaufempfehlungen, schrieb Analyst James Grzinic. Der Modekonzern sei "Boss aller vier Jahreszeiten". Die Anlagestory sei gekennzeichnet von Marktanteilszuwächsen, Margenerholungspotenzial und gesunkener Bewertung.

US-Börsen ohne Impulse

Am Tag vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed haben die Anleger in New York einmal mehr das Risiko gescheut. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss am Dienstag 0,31 Prozent tiefer mit 34.517,73 Punkten, zeigte sich damit aber klar erholt von seinem Tagestief.

Der marktbreite S&P 500 sank am Ende um 0,22 Prozent auf 4.443,95 Punkte, und für den technologielastigen Nasdaq 100  ging es um 0,22 Prozent auf 15.191,23 Zähler bergab. Durchwachsene Daten aus der Baubranche gaben den US-Börsen, die lethargisch in die Woche gestartet waren, keine Impulse. 

Asiens Börsen bleiben vorsichtig

Vor der US-Leizinsentscheidung am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit sind die Anleger an den Börsen Asiens vorsichtig geblieben. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel im späten Handel um mehr als ein halbes Prozent.

Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, verlor 0,2 Prozent und der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong dank um 0,7 Prozent. 

Renten

Bund-Future     129,40     -0,02%

Devisen: Euro stabil bei knapp 1,07 Dollar - US-Zinsentscheid im Blick

Der Euro hat am Mittwoch im frühen Handel stabil bei knapp 1,07 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0680 Dollar und damit in etwa so viel wie am Abend zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0713 Dollar festgesetzt. 

Die Wochenmitte steht klar im Zeichen der US-Geldpolitik. Am Abend gibt die Zentralbank Federal Reserve neue Entscheidungen bekannt. Alles andere als unveränderte Zinsen wäre eine große Überraschung, nachdem die Fed ihre Leitzinsen in den vergangenen eineinhalb Jahren zwecks Inflationsbekämpfung stark angehoben hat. 

Fraglich ist allerdings, ob die Notenbank am Ende ihrer Straffung angelangt ist. Hinweise dazu von Fed-Chef Jerome Powell werden mit Spannung erwartet. Er wird sich am Abend vor der Presse äußern.

Euro/USD     1,0680      0,01%

USD/Yen      147,83       -0,02%

Euro/Yen      157,88      -0,01%

Ölpreise geben auf hohem Niveau nach 

Am Ölmarkt setzen sich die kräftigen Preiserhöhungen der vergangenen Tage zunächst nicht fort. Am Mittwochmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 93,50 US-Dollar. Das waren 84 Cent weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung fiel um 82 Cent auf 90,38 Dollar. 

Noch am Vortag hatten die Erdölpreise die höchsten Stände seit zehn Monaten markiert. Der Brent-Preis war auf mehr als 95 Dollar gestiegen. Hauptgrund für das hohe Preisniveau ist das knappe Angebot seitens größer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Auf der Nachfrageseite deutet sich eine leichte Konjunkturerholung in China an, während die allseits erwartete Rezession in den USA bislang ausgeblieben ist. 

Am Rohölmarkt achten die Anleger am Abend auf die US-Geldpolitik. Die Zentralbank Federal Reserve gibt neue Entscheidungen bekannt. Zwar werden stabile Zinsen erwartet. Es fragt sich aber, ob die Notenbank am Ende ihrer seit eineinhalb Jahren vollzogenen Straffung angelangt ist. Hinweise dazu von Fed-Chef Jerome Powell werden mit Spannung erwartet. Er wird sich vor der Presse äußern.

Brent     93,38      -0,96 USD

WTI       90,38       -0,82 USD

Umstufungen von Aktien

JEFFERIES HEBT HUGO BOSS AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 80 (69) EUR

JPMORGAN SETZT BEIERSDORF AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 153 (152) EUR - 'BUY'

WDH/SOCGEN SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 180 (211) EUR - 'HOLD'

WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR 3M AUF 105 (120) USD - 'HOLD'

BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR FLUTTER AUF 16000 (15500) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 27,50 (30) EUR - 'HOLD'

JEFFERIES HEBT CLARIANT AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 17 (15) CHF

EFFERIES SENKT KERING AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 500 (655) EUR

JEFFERIES SENKT LVMH AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 780 (960) EUR

JEFFERIES SENKT MONCLER AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 60 (52) EUR

JEFFERIES SENKT SWATCH AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 260 (390) CHF

JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 31 (46) EUR - 'BUY'

JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 32 (33) EUR - 'NEUTRAL'

WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR OCADO AUF 500 (460) PENCE - 'UNDERPERFORM'

WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR DASSAULT AVIATION AUF 211 (204) EUR - 'BUY'

WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 241 (207) PENCE - 'HOLD'

WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 181 (178) EUR - 'BUY'

WDH/SOCGEN SENKT BAE SYSTEMS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 1121 (1114) PENCE

WDH/SOCGEN SENKT LEONARDO AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 15,60 (12,90) EUR

WDH/SOCGEN SENKT THALES AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 144 (155) EUR 

Termine Unternehmen

08:00 EUR: ACEA, KfZ-Erstzulassungen 08/23

09:00 DEU: «Handelsblatt»-Banken-Tagung, Frankfurt/M. u.a. mit Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, HBV-Chefin Marion Höllinger, BdB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff, Schufa-Chefin Tanja Birkholz und Bafin-Präsident Mark Branson

13:00 USA: General Mills, Q1-Zahlen

14:30 USA: Boston Scientific (Investor Day)

22:00 USA: FedEx, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

01:50 JPN: Handelsbilanz 08/23

03:15 CHN: Notenbank gibt Referenzzins für Bankkredigte (LPR) bekannt

08:00 DEU: Erzeugerpreise 08/23

08:00 GBR: Erzeugerpreise 08/23

11:00 EUR: Bauproduktion 07/23

13:00 USA: MBA Hypothekenanträge

16:30 USA: EIA-Rohöllagerdaten

20:00 USA: Notenbank-Entscheidung + 20.30 Pk

Sonstige Termine

09:00 DEU: Fortsetzung Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun

10:00 DEU: BGH prüft erneut Zusatzversorgung der Angestellten und Arbeiter im öffentlichen Dienst, Karlsruhe

12:00 DEU: Vortrag KfW-Chef Stefan Wintels: «Jahrzehnt der Entscheidung - Die Rolle der KfW bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft», Frankfurt/M.

13:00 DEU: Bundestag. Regierungsbefragung mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP); weitere Themen: Debatte zum Jahrestag der regimekritischen Protestbewegung im Iran, 1. Lesung eines Gesetzentwurfs zum Ausbau der Verwaltungs-Digitalisierung, u.a.

18:30 DEU: Diskussionsveranstaltung Deutsches Verkehrsforum e.V. (DVF) zu notwendigen Impulsen für die Umstellung der Energiebasis des Verkehrssektors

DEU: Digitalmesse dmexco, Köln

DEU: Fortsetzung 6. Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) unter dem Motto "Morgen braucht uns", Berlin

EUR: Rat für allgemeine Angelegenheiten

onvista Redaktion/dpa-AFX

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