Dax Tagesrückblick

Wohl doch keine Zinspause: Mit der US-Inflation gab der Dax seine Gewinne ab

onvista · Uhr

Bis 14:30 Uhr sah es nach einer weiteren Erholung des Dax aus. - Dann kamen die US-Inflationsdaten. - Alles deutet auf eine weitere Zinserhöhung der Fed hin.

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Der Tag fing gut an für den deutschen Aktienmarkt: Zwischenzeitlich kletterte der Dax um 0,73 Prozent nach oben. Als um 14:30 Uhr die US-Inflationsdaten veröffentlicht wurden, lag er immer noch mit 0,5 Prozent im Plus – doch dann ging es bergab. Der deutsche Leitindex ging mit einem Minus von 0,23 Prozent aus dem Handel mit 15.425 Punkten.

Die US-Verbraucherpreise haben im September etwas stärker als erwartet angezogen, während die von Experten für aussagekräftiger gehaltene Kerninflation erwartungsgemäß gestiegen ist. Die zur Wochenmitte veröffentlichten Erzeugerpreise hatten die Anleger trotz eines ebenfalls überraschend starken Anstiegs noch kalt gelassen.

Jüngst hatten Aussagen mehrerer Fed-Mitglieder und das Protokoll von der September-Sitzung der US-Notenbank Fed Hoffnungen auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus sowie die Erwartung schon früherer Senkungen im

Die US-Inflation hält sich hartnäckiger als gedacht. Die Kernteuerung kann die Fed nicht zufriedenstellen. Vor diesem Hintergrund dürften die Zinserwartungen nicht kleiner werden.

Ulrich Wortberg (Helaba)

Rheinmetall an Dax- Spitze nach Studie von Goldman Sachs

Gut lief es heute für die Rheinmetall-Aktie, die mit plus 2,52 Prozent bei 268,10 EUR an der Spitze des Dax steht. Der Grund für diesen erneuten Anstieg war eine Studie von Goldman, die das Kursziel auf 320 EUR erhöhte. Analystin Daniela Costa hob ihre Gewinnschätzung für die Jahre 2023 und 2024 an. Rheinmetall profitiert damit von der Kriegsangst und der Erhöhung der Verteidungsausgaben.

Stabilus: Tagessieger im MDax

Im MDax ging der Automobilzulieferer Stabilus mit Plus 7,7 Prozent bei 56,65 EUR als Tagessieger aus dem heutigen Handel. Stabilus will den US-Konzern Destaco kaufen und damit seinen Umsatz „erheblich steigern“ und deutlich profitabler werden. Die Übernahme soll 680 Mio. USD kosten. Ein Viertel will Stabilus aus eigener Tasche zahlen, der Rest soll mit Fremdkapital beglichen werden. Im ersten Halbjahr 2024 soll die Übernahme abgeschlossen sein.

Euro nach US-Inflationsdaten unter Druck

US-Inflationsdaten für September haben den Euro am Donnerstag stark unter Druck gesetzt. Die Gemeinschaftswährung sackte unter 1,06 USD und notierte am Nachmittag bei 1,0555 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0619 (Mittwoch: 1,0604) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9417 (0,9430) Euro.

Die mit Spannung erwarteten Preisdaten aus den USA wurden am Markt offenbar dahingehend interpretiert, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen doch noch weiter anheben könnte, um die Inflation zu bekämpfen. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt eine Abschwächung auf 3,6 Prozent erwartet. 

Bankökonomen bewerteten die neuen Daten mit gemischten Gefühlen. "Insgesamt schwächt sich die US-Inflation zwar ab, aber nur langsam", sagte der Christoph Balz von der Commerzbank. Laut Analyst Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg dürfte es trotz der zuletzt eher vorsichtigen Stimmen aus den Reihen der Fed keine ausgemachte Sache sein, dass die Fed bereits am Ende ihrer Zinserhöhungsphase angekommen ist. 

Redaktion onvista/dpa-AFX

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