Sanofi kappt Margenziel für 2025 wegen geplantem Spin Off - Aktie fällt

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Frankfurt (Reuters) - Der französische Pharmakonzern Sanofi will seine Sparte für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel ab Ende 2024 an die Börse bringen und gibt dafür sein mittelfristiges Margenziel auf.

"Sanofi prüft verschiedene Abspaltungs-Szenarien, hält aber die Schaffung eines börsennotierten Unternehmens mit Sitz in Frankreich für den wahrscheinlichsten Weg", erklärte das Unternehmen am Freitag. Zu der "Consumer Healthcare"-Sparte gehören in Deutschland bekannte Mittel gegen Kopf- und Bauchschmerzen, Erkältung oder Durchfall wie Mucosolvan, Dulcolax und Thomapyrin. Die Abspaltung, bei der es um die maximale Wertschöpfung für die Aktionäre gehe, werde frühestens im vierten Quartal des nächsten Jahres über die Bühne gehen.

Sanofi wolle mehr in die Entwicklung von Immunologie- und Entzündungsmedikamenten investieren und gebe deshalb sein angepeiltes Ziel einer operativen Gewinnmarge von 32 Prozent für 2025 auf. Der Arzneimittelhersteller wolle sich auf die langfristige Rentabilität konzentrieren. An der Pariser Börse reagierten die Anleger geschockt. Die Sanofi-Aktien brachen um 15,5 Prozent ein und rutschten auf den niedrigsten Stand seit mehr als acht Monaten.

Sanofi hatte das Geschäft bereits 2019 in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der Sparte um knapp neun Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Viele Arzneimittelhersteller haben zuletzt ihre Sparte für frei verkäufliche Präparate abgespalten, um sich auf die lukrativeren patentgeschützten Medikamente zu konzentrieren.

Sanofi erklärte, man wolle die Entwicklung von Wirkstoffen im Kerngeschäft forcieren. Um Gelder dafür freizusetzen, sollen in den nächsten beiden Jahren bis zu zwei Milliarden Euro eingespart werden. Infolge der steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung und eine höhere Steuerquote soll der bereinigte Gewinn je Aktie 2024 leicht zurückgehen, um 2025 aber umso stärker zu steigen. Allerdings werde die anvisierte operative Gewinnmarge von 32 Prozent nicht erreicht.

Für das laufende Jahr bleibt es bei dem Ziel, den auch um Währungseffekte bereinigten Gewinn je Aktie um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zu steigern. Im dritten Quartal ging das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) um zehn Prozent auf 4,03 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet.

(Bericht von Ludwig Burger, geschrieben von Alexander Hübner und Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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