Kolumne

Krypto-Investments: 3 Positionen – mehr sind nicht notwendig

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Wir stehen am Beginn von etwas Großem, denn die Welt bewegt sich unaufhaltsam – und mit immer schnellerem Tempo – auf die nächste Evolutionsstufe ihrer Digitalisierung zu. Während die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten durch das Internet bereits vollkommen auf den Kopf gestellt worden ist, folgt nun der nächste Schritt: Die Abbildung und Nutzung von echten Vermögenswerten im digitalen Raum. Dies könnte die globale wirtschaftliche Interaktion erneut komplett verändern. Der Krypto-Sektor spielt als dafür nötige Infrastruktur eine maßgebliche Rolle in diesem Wandel. Aus der Investment-Perspektive ergibt sich dadurch ein Zeitfenster, wie man es nur selten vorfindet. In der Theorie klingt das vielversprechend, doch in der Praxis gestaltet sich das als durchaus schwierig.

Die offensichtliche Wahl, um etwas von dem Potenzial dieses Sektors mitzunehmen, ist Bitcoin. Der Ur-Vater aller Kryptowährungen präsentiert sich auch jetzt noch chancenreich, doch so ehrlich muss man sein: selbst wenn Bitcoin in den nächsten Jahren die prognostizierten Kursstände von 100.000 Dollar und mehr erreicht, eignet sich die Kryptowährung nicht mehr als Vehikel, um aus wenig Geld viel Kapital aufzubauen. Um dies zu erreichen, muss man wesentlich tiefer in den Krypto-Sektor vordringen und sich mit Investments in Altcoins befassen.

Hier schlummert das Potenzial, um selbst mit einem geringen finanziellen Hebel echten Wohlstand aufzubauen. Doch die Sache geht mit einem großen Haken einher, denn dazu ist ein erhebliches Investment abseits von Geld notwendig. Um überhaupt die Chance darauf zu haben, mit Altcoin-Investments eine deutlich positive Rendite zu erzielen, erfordert es einen großen Zeitaufwand, da ein grundlegendes Verständnis in vielen Fachdisziplinen für den Erfolg notwendig ist. Investoren müssen technische, makroökonomische, finanzielle, soziale und regulatorische Aspekte betrachten, um ein komplexes Altcoin-Portfolio mit entsprechendem Rendite-Potenzial aufbauen und verwalten zu können.

Der Mittelweg als Lösung der Wahl für Privatinvestoren

Für einen Großteil der Investoren ist das nicht realistisch, wenn man nicht bereit ist, einen signifikanten Teil seiner (freien) Zeit in diese Thematik zu investieren und sich der Aneignung komplexen Knowhows zu widmen. Aus diesem Grund bietet sich – besonders für Neueinsteiger – ein entsprechender Mittelweg an, denn der Krypto-Sektor bietet aufgrund seiner hohen Wachstumsdynamik und einer, im relativen Vergleich mit dem Gesamtmarkt noch geringen Größe den Vorteil, auch mit wenig Diversifizierung ein enormes Hebelpotenzial erzeugen zu können.

Aus meiner Sicht reicht bereits ein Portfolio mit lediglich drei Positionen, um mit vergleichsweise wenig Zeitaufwand und einem gleichzeitig sehr vielversprechenden Chance/Risiko-Verhältnis an dem riesigen Potenzial zu partizipieren, welches der Krypto-Sektor zu bieten hat. Diese drei Positionen stellen die Grundpfeiler für den gesamten Krypto-Markt dar und sind essenziel für die weitere Adaption des Sektors. Das eröffnet einerseits gewaltiges Potenzial und liefert andererseits eine für Krypto-Verhältnisse hohe Sicherheit, da diese Vermögenswerte wesentlich weniger volatil sind als Altcoins im Bereich einer sehr geringen Marktkapitalisierung.

Position 1: Bitcoin

Bitcoin ist der Grundstein der gesamten Assetklasse Kryptowährungen und gehört in jedes Krypto-Portfolio. Bitcoin ist ein Investment-Vehikel, welches sowohl risk-on als auch risk-off Qualitäten hat. Aufgrund seiner digitalen Limitierung hat Bitcoin in den letzten Jahren in seiner Funktion als Spekulationsobjekt geglänzt, mit dem man besonders gut die Geldmengenveränderung, resultierend aus der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken, spielen konnte. Daneben wird Bitcoin angesichts der derzeitigen Probleme im traditionellen Finanzsystem, unter anderem im Bankensektor, welche hauptsächlich durch eben jene Geldpolitik der Notenbanken ausgelöst werden, immer attraktiver.

Durch seine Eigenschaft als komplett autonomes Netzwerk, welches zumindest auf der operativen Ebene komplett unberührt von den Problemen der traditionellen Finanzwelt bleibt, steht Bitcoin derzeit vor einem Paradigmenwechsel innerhalb seiner Preisentwicklung und könnte zunehmend zum risk-off Asset werden. Da die Druckerpressen der Notenbanken unbegrenzt laufen können und Bitcoin gleichzeitig digital streng begrenzt ist, liegt hier das Potenzial für entsprechende extreme Preissteigerungen. Gleichzeitig bietet Bitcoin als Investment langfristig eine hohe Sicherheit, da das Netzwerk aufgrund der hohen Rechenleistung extrem resilient gegen Manipulation ist und der Netzwerkeffekt die Stellung von Bitcoin im Sektor in Stein gemeißelt hat.

Position 2: Ethereum

Ethereum ist neben Bitcoin die zweite Konstante im Krypto-Sektor, da auch diese Blockchain einen extremen Netzwerkeffekt aufweisen kann. Ethereum ist die Heimat für einen Großteil des Krypto-Ökosystems und vermeintliche „Ethereum-Killer“ haben bisher nichts daran ändern können. Viel eher zeichnet sich mittlerweile ab, dass Second Layer Lösungen als alternative Umgebungen um Ethereum herum das Mittel der Wahl sein werden, um das Skalierungsproblem endgültig zu lösen und eine effiziente Nutzung von Krypto im Mainstream möglich zu machen.

Ethereum steht in keiner direkten Konkurrenz zu Bitcoin, da es als globales Betriebssystem für dezentrale Applikationen einen vollkommen anderen Ansatz hat. Die beiden Blockchains ergänzen sich viel eher in ihren Anwendungen. Da Ethereum die Grundinfrastruktur für einen Großteil des Sektors ist, liegt das Potenzial entsprechend in den Wachstumschancen von Krypto insgesamt. Steigt die Adaption, profitiert auch Ethereum immer mehr, da der Nutzen der Infrastruktur mit einer wachsenden Anzahl an Projekten und Nutzern steigt. Das gibt Ethereum bei einem ähnlich niedrigen Risikoprofil wie Bitcoin ein wahrscheinlich noch größeres Potenzial, da die Nutzungsmöglichkeiten sich als deutlich komplexer gestalten.

Die dritte Position gestaltet sich als deutlich spekulativer als die anderen beiden, da vor allem die wesentlich geringere Größe und damit höhere Volatilität ein Risikofaktor ist. Dennoch erfüllt dieses Projekt aus meiner Sicht einen elementaren Usecase für den Sektor insgesamt, ohne den die Massenadaption nicht funktionieren kann. Es handelt sich um den Oracle-Provider Chainlink. Chainlink ist ein dezentrales Orakel-Netzwerk, das darauf abzielt, reale Daten sicher und zuverlässig mit Smart Contracts auf Blockchains zu verbinden. Ein Orakel in der Blockchain-Welt ist im Grunde ein Übersetzer. Es nimmt Daten aus der realen Welt, übersetzt sie in ein Format, das von Smart Contracts verstanden wird, und leitet diese Daten weiter. Chainlink bietet jedoch nicht nur irgendein Orakel, sondern ein ganzes Netzwerk von dezentralisierten Orakeln, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Datenübertragungen zu gewährleisten. Wenn nur ein zentrales Orakel verwendet wird, gibt es einen einzelnen Schwachpunkt. Ist dieses Orakel fehlerhaft oder wird manipuliert, sind auch die Daten, die es bereitstellt, gefährdet.

Ein dezentrales Netzwerk wie Chainlink nutzt eine Vielzahl von Orakeln, die Daten validieren und verifizieren, um sicherzustellen, dass die an Smart Contracts gesendeten Informationen korrekt sind. Chainlink erfüllt im Wesentlichen die für den Mainstream-Erfolg von Krypto essenzielle Aufgabe, die echte Welt mit der Blockchain-Welt zu verbinden und die Nutzung von Krypto damit in sämtlichen Wirtschaftsbereichen wirklich nutzbar zu machen. Dadurch eröffnet sich für Chainlink ein ähnlicher Hebel wie bei Ethereum: Wenn der gesamte Sektor wächst, skaliert auch der Nutzen von Chainlink und dessen Wert steigt entsprechend, da so gut wie jedes Projekt einen Oracle-Provider benötigt, um Daten zu bekommen. Chainlink hat ebenfalls einen extrem großen Netzwerkeffekt.

Ein Großteil des Sektors nutzt Chainlink als Oracle-Provider. Namhafte Konkurrenz ist weder auf der technologischen Seite noch was den Netzwerkeffekt angeht in Sicht. Fazit aus der Investment-Perspektive Aus meiner persönlichen Sicht liefern diese drei Krypto-Assets einen sehr starken Grundstein, um gut dafür aufgestellt zu sein, von der digitalen Renaissance zu profitieren, die mit der nächsten Evolutionsstufe der Digitalisierung angebrochen ist. Es erfordert relativ wenig Zeitaufwand, sich umfassend über diese drei für den Sektor essenziellen Projekte zu informieren und sich ein entsprechendes Portfolio aufzubauen. Gleichzeitig liefert dieser Grundstein bereits wesentlich mehr Upside-Potenzial als lediglich ein Engagement in Bitcoin allein.

Dennoch gewährleistet die Relevanz dieser Projekte eine – für Krypto-Verhältnisse – große Sicherheit. Anhand der Gewichtung können Investoren zudem entsprechend ihrer individuellen Risikofreude das Barometer entweder in Richtung mehr Sicherheit oder mehr Risiko ausrichten, wobei hier Bitcoin mehr auf Sicherheit und Chainlink mehr auf Risiko zielt. Dieser Grundstein eignet sich hervorragend als Einstieg in den Krypto-Sektor, da man mit dem grundlegenden Verständnis dieser drei Vermögenswerte bereits einen erheblichen Teil der Infrastruktur des Gesamtsektors versteht. Darauf aufbauend bietet es sich bei entsprechender Risikofreude an, tiefer in Altcoin-Investments einzutauchen und entsprechende Positionen einzugehen.

Denken Sie langfristig!

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