Kazimir (EZB) - Wetten auf Zinssenkung im ersten Quartal sind "Science Fiction"

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Frankfurt (Reuters) - Der slowakische Notenbankchef Peter Kazimir verweist Spekulationen auf eine Zinssenkung der EZB im ersten Quartal des kommenden Jahres ins Reich der Fantasie.

Die eingehenden Inflationsdaten unterstützten den Gedanken, dass eine erneute Straffung nicht benötigt werde, schrieb das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X. Hierin stimme er mit EZB-Direktorin Isabel Schnabel überein. "Allerdings ist die Erwartung einer Senkung im ersten Quartal 2024 Science Fiction." Schnabel hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Reuters-Interview gesagt, die jüngste Inflationszahl habe eine weitere Zinserhöhung eher unwahrscheinlich gemacht.

Im November waren die Verbraucherpreise in der Euro-Zone nur noch um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen - das ist seit Juli 2021 die niedrigste Rate. Im Herbst 2022 hatte der Preisschub zeitweise bei über zehn Prozent gelegen. An der Börse wird bereits spekuliert, die EZB könne womöglich schon im ersten Quartal 2024 die Zinsen senken. Fest in den Börsenkursen enthalten ist die Annahme einer Zinssenkung im April. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt nach zehn Zinserhöhungen der EZB inzwischen bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Seit Sommer 2022 hatte die EZB die Zinsen zehn Mal in Folge nach oben gesetzt.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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