Dax Tagesrückblick 06.03.2024

Dax stabil nach Powell-Anhörung

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der Dax hat sich auch am Mittwoch dicht unter seinem Rekordhoch gehalten. Die Anleger blieben zuversichtlich, hielten sich zugleich aber auch mit Engagements zurück. Jobdaten aus der US-Privatwirtschaft und auch die mit Spannung erwartete Rede von Jerome Powell, dem Präsidenten der US-Notenbank, brachten keine nachhaltigen Impulse. Nun rückt die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank in den Fokus.

Am Donnerstag entscheiden die Euro-Währungshüter über die Höhe der Leitzinsen, an der sich vorerst aber wohl nichts ändern dürfte. Gehofft wird vielmehr auf mögliche Hinweise, wann mit dem Beginn einer Lockerung zu rechnen ist.

Der deutsche Leitindex schloss mit 0,10 Prozent im Plus auf 17 716,71 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,63 Prozent auf 26 159,91 Punkte zu. Moderat im Plus zeigten sich zudem die wichtigsten Börsen Europas und auch in den USA wurden Gewinne verbucht.

"Erst Rally, dann Stillstand - die aktuelle Entwicklung im Deutschen Aktienindex ist nicht die schlechteste Voraussetzung für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die vergangenen drei Börsentage hierzulande. Von der nächsten Hürde, der 18 000-Punkte-Marke, ist der Dax nur noch rund 300 Punkte entfernt, sodass neue Höchststände laut Oldenburger nur eine Frage der Zeit sein dürften. Unter 17 620 Punkte allerdings sollte es aber nicht gehen, sonst drohten weitere Verluste, ergänzte er.

Die Aussagen Powells brachten wenig Überraschendes. Nach wie vor zeichnet sich in den USA keine schnelle Zinssenkung ab. Erst im Laufe des Jahres dürfte die Geldpolitik gelockert werden, bekräftigte der Fed-Chef, denn zunächst müsse mehr Zutrauen gewonnen werden, dass die Inflation weiter und dauerhaft zurückgehe. Ähnlich hatten sich jüngst schon andere Notenbanker geäußert. Die Jobdaten des US-Arbeitsmarktdienstleisters ADP für Februar waren unterdessen etwas schwächer als erwartet ausgefallen, sodass zuletzt aufgekommene Sorgen, Powell könnte die allgemein für Juni erwartete Zinssenkung infrage stellen, keinen Auftrieb erhielten.

Auf Unternehmensseite stachen vor allem Internetwerte wie Zalando mit Gewinnen von 4,5 Prozent im Dax und Delivery Hero mit 7 Prozent im MDax mit hohen Kursaufschlägen heraus. Den Ton gab aber die Berichtssaison weiter an.

Symrise Anteile führten den Leitindex nach der Zahlenvorlage zuletzt mit siebeneinhalb Prozent Aufschlag an. Am Markt kamen vor allem die Zukunftsaussagen des Aromen- und Duftstoffherstellers gut an. Analyst Edward Hockin von der US-Bank JPMorgan sprach von einem beruhigenden Ausblick, da nach einem Rückgang im vergangenen Jahr Symrise nun wieder profitabler werden will. Auch andere Chemiewerte wie BASF und Lanxess legten deutlich zu.

Unter den Erwartungen am Markt fiel dagegen die Bilanz der DHL Group  aus, auch der Ausblick wurde von einigen Börsianern als schwach bemängelt. Die Papiere waren mit rund sechseinhalb Prozent Abschlag Schlusslicht im Dax.

Ein neuer Auftrag trieb derweil die Aktien des Rüstungsherstellers und Autozulieferers Rheinmetall kurz auf ein neues Rekordhoch, zuletzt notierten die Papiere aber moderat tiefer.Im MDax rutschten Aixtron derweil am Nachmittag kräftig ab und verloren zuletzt mehr als zwei Prozent ab. Die Aktien litten unter Nachrichten, wonach die USA die Regierung in Berlin drängen, Chinas Chip-Zugang zu beschränken. Die Regierung in Washington versucht seit geraumer Zeit durch Sanktionen, die Volksrepublik unter anderem von der Belieferung hochmoderner KI-Chips auszuschließen.

Zudem sorgten die am Vortag verkündeten Indexänderungen für reichlich Bewegung. Zutiefst überrascht zeigten sich die Anleger vom baldigen MDax-Rauswurf des Großküchenausstatters Rational, der sich nach den Kriterien der Deutschen Börse für keinen anderen Auswahlindex qualifiziert. Die Papiere verloren am Index-Ende fast dreieinhalb Prozent. Rational hofft, die Anforderungen bald aber wieder erfüllen zu können.  (mit Material von dpa-AFX)

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