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LBBW Kapitalmärkte Daily

Hinweise zum Zinskurs der Notenbanken gesucht

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Verschnaufpause an den Börsen


Bisher ist noch unklar, wann genau die großen Notenbanken, Fed und EZB, die Zinswende einleiten werden. Die Ungewissheit über den Zinskurs stimmte die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtig. Der DAX hielt sich mit 18.403 Zählern um 0,2 % im Plus. Auf dem europäischen Börsenparkett bewegten sich die Investoren zaghafter. Der Euro Stoxx 50 lag mit 5.071 Punkten nur knapp im grünen Bereich. Die US-Börsen legten anfänglich etwas deutlicher zu, nachdem die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA zuletzt höher war als erwartet. Dies beflügelte die Hoffnung auf bald fallende Zinsen. Der S&P 500 und Dow Jones gaben im weiteren Tagesverlauf letztendlich um mehr als 1 % nach, da die Befürchtung, dass der holprige Verlauf der Inflation Zinssenkungen hinauszögern könnte, am Markt weiter um sich griff. Wie sehr das Thema Zinsen den Takt am Markt vorgab, zeigte sich auch am Goldpreis. Der Preis einer Unze des Edelmetalls eilte zuletzt von Rekord zu Rekord und markierte gestern zwischenzeitlich mit 2.305 USD ein neues Allzeithoch. In China und Hongkong blieben die Börsen gestern feiertagsbedingt geschlossen. Die Finanzmärkte auf Festlandchina bleiben auch heute geschlossen, wohingegen in Hongkong wieder der Handel stattfindet. Auch in Taiwan öffnen die Börsen nach zwei Feiertagen heute wieder. Die Kurstafeln in Fernost sind heute Morgen in Rot getaucht. Allem voran verzeichnet der Nikkei 225 ein Minus von rund 2 %. Auch die vorbörsliche Indikation für den DAX lässt vorerst keinen grünen Start in den heutigen Tageshandel erwarten.

Dienstleister im Wachstumsmodus


Für den deutschen Dienstleistungssektor ist im März der Einkaufsmanagerindex um 1,8 Punkte auf 50,1 Zähler gestiegen. Damit liegt das Barometer zum ersten Mal seit 6 Monaten wieder knapp über der 50-Punkte-Marke, ab der ein Wachstum signalisiert wird. Im Vergleich zur Industrie, die sich mit 41,9 Punkten noch weit im kontraktiven Bereich befindet, wirkt sich der Dienstleistungsbereich derzeit stabilisierend auf die Wirtschaft aus. Jedoch dürfte es schwer sein, dass mit diesem Hoffnungsschimmer eine Rezession im ersten Quartal verhindert werden konnte. Nichtsdestotrotz rechnen die 400 befragten Unternehmen nach vorne blickend mit einer Aufhellung. Sie schätzten ihre Geschäftsaussichten so positiv ein wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Auf eine nachlassende Lohndynamik deuten indes die langsamer steigenden Kosten hin. Für die EZB dürften dies positive Nachrichten sein. Sie hat sich jüngst besorgt über die Inflation im Service-Sektor geäußert.

Erzeugerpreise im Rückwärtsgang


Auch an der Kostenfront seitens der Produzenten lässt die Teuerung nach. Im Euroraum sanken die Erzeugerpreise in der Industrie im Februar um 8,3 % ggü. dem Vorjahresmonat, nachdem sie im Januar bereits um 8 % zurückkamen. Als früher Hinweisgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise signalisiert die aktuelle Entwicklung der EZB einmal mehr nachlassenden Inflationsdruck. Auch wenn in Summe die Signale noch nicht dafür ausreichen, dass die EZB am kommenden Donnerstag die geldpolitischen Zügel lockert, dürfte der Weg für die Möglichkeit einer ersten Leitzinssenkung im Juni freier werden.

Blick in Richtung USA


Neue Hinweise auf das weitere Fed-Vorgehen erhoffen sich die Anleger heute von den US-Arbeitsmarktdaten. Heute werden hierzu gleich drei interessante Datenpunkte veröffentlicht. Für den Arbeitsmarkt im März rechnen die Prognostiker der 68 befragten Banken und Analysehäuser US-weit mit rund 213 Tsd. neu geschaffenen Arbeitsstellen (außerhalb der Landwirtschaft). Damit könnte die Arbeitslosenquote minimal von 3,9 % auf 3,8 % sinken. Wir sind bei der Einschätzung mit 195 Tsd. etwas pessimistischer. Jedoch waren die Prognosen in den letzten drei Monaten alles andere als einfach. Die vorläufigen Zahlen sowie die tatsächlichen (revidierten) Daten zur Beschäftigungsveränderung lagen durchgehend mehr als eine Standardabweichung über dem Mittelwert aller Prognosen. Abschließend dürften sich die durchschnittlichen US-Stundenlöhne im März um 0,3 % ggü. dem Vormonat erhöht haben.

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