Großaktionär MFE - Planen derzeit keine Übernahme von ProSiebenSat.1

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Mailand (Reuters) - Der italienische Großaktionär MFE plant aktuell keine Übernahme von ProSiebenSat.1.

Daran sei man derzeit nicht interessiert, sagte MFE-Finanzchef Marco Giordani am Donnerstag. Der deutsche Fernsehkonzern sei ein langfristiges Investment und man sei fokussiert auf die Performance von ProSiebenSat.1. Er sei besorgt über den Verschuldungsgrad des bayerischen Unternehmens, sagte Giordani und appellierte erneut an das Management von ProSiebenSat.1, schnell zu handeln, um weitere Verluste für die Aktionäre zu vermeiden. MFE drängt etwa auf den Verkauf von Beteiligungen.

Die von der Familie Berlusconi kontrollierte Holding MFE-MediaForEurope plädiert dafür, eine Abspaltung des Dating- und E-Commerce-Geschäfts vom Kerngeschäft Unterhaltung vorzubereiten. Das würde es für MFE attraktiver machen, ProSiebenSat.1 zu übernehmen. Wie von Reuters eingesehene Dokumente zeigten, führte MFE Ende vorigen Jahres und Anfang 2024 Gespräche mit Kreditgebern, die an der Finanzierung einer Übernahme von ProSieben interessiert wären und dies auch unterstützen würden. Es gehe darum, ein potenzielles Übernahmeangebot für bis zu rund vier Milliarden Euro zu finanzieren, hatte Reuters von mit der Sache vertrauten Personen und aus Dokumenten dazu erfahren. MFE ist 2019 bei ProSieben eingestiegen und hält fast 30 Prozent. Die übrigen 70 Prozent sind derzeit rund 1,2 Milliarden Euro wert.

(Bericht von Elvira Pollina, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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