Börse am Morgen 06.06.2024

Dax klettert über 18.700 Punkte - SAP-Aktie steigt deutlich

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Die Rekordjagd an der Wall Street hat am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt weiter vorangetrieben. Wie viel die Kursgewinne am Ende wert sind, wird sich jedoch wohl erst am Nachmittag entscheiden. Dann wird die Europäische Zentralbank (EZB) aller Voraussicht nach erstmals seit fast fünf Jahren wieder die Leitzinsen senken.

Der Leitindex Dax stieg im frühen Handel um 0,8 Prozent auf 18.725 Punkte. Am Dienstag war das Börsenbarometer zeitweise auf den tiefsten Stand seit vier Wochen gesunken. Der MDax mit den mittelgroßen Werten gewann am Morgen ebenfalls 0,8 Prozent auf 27.180 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone legte um 0,7 Prozent zu.

Entscheidend für den Tagesausgang und die weitere Börsentendenz dürften aber die Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz sein. Denn eine Zinssenkung ist laut Thomas Altmann von QC Partners längst in den Kursen eingepreist. Die Notenbankchefin werde "nicht darum herumkommen, über die Zukunft zu sprechen. Und dann werden die Börsianer jeden noch so subtilen Hinweis auf die Goldwaage legen".

SAP legt nach Software-Veranstaltung zu

Zu nicht geringem Teil geht das Dax-Plus auf das Konto der SAP-Aktien, die als Schwergewicht im Index um 4,3 Prozent zulegten. Auf der jährlichen Software-Veranstaltung Sapphire von SAP habe das Unternehmen ermutigende Wachstumsziele ausgegeben, schrieb Analyst Nay Soe Naing von der Berenberg Bank. 

Mit diesem ermutigenden Ausblick habe der Software-Entwickler die mittelfristigen Markterwartungen übertroffen. Längerfristig setze SAP in puncto Wachstum vor allem auf das Cloud-Geschäft, zu dem weitere Kunden wechseln dürften. Aber auch mit Angeboten im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz wolle SAP verstärkt Geld verdienen, so der Experte.

Nemetschek: Auch im MDax ist Software gefragt

Auch in der zweiten Reihe waren die Aktien eines Software-Unternehmens gesucht. Nemetschek stiegen an der Spitze des MDax um sieben Prozent auf ein Hoch seit Anfang 2022. Der Anbieter von Bausoftware will das internationale Geschäft mit dem Kauf des US-Softwareunternehmens GoCanvas ausbauen.

Der Anbieter von Bausoftware für Facharbeiter mit einem zuletzt jährlich wiederkehrenden Umsatz (ARR) von 67 Millionen US-Dollar soll ab Sommer 2024 zum Konzern gehören, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Der Kaufpreis liege beim 11,5-fachen des wiederkehrenden Umsatzes aus dem Vorjahr - was rund 770 Millionen Dollar (708 Mio Euro) entspricht.

Die Nemetschek-Aktie gewann nach Handelsstart in einem freundlichen Technologieumfeld mehr als sieben Prozent auf gut 98 Euro. Sie markierte damit auch den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Der Anteilsschein baute zudem sein bisheriges Kursplus im laufenden Jahr auf ein Viertel aus. Analyst Knut Woller von der Baader Bank lobte das Wachstumsprofil von GoCanvas. Allerdings sehe der Kaufpreis vergleichsweise hoch aus. Schließlich relativiere die geringe Größe von GoCanvas das erreichte und anvisierte Wachstum doch ein wenig. Die Finanzierung der Transaktion werde mit Barmitteln und Kreditfazilitäten sichergestellt, hieß es vom Konzern. (mit Material von dpa-AFX)

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