Börse am Morgen 17.07.2024

Dax profitiert nicht von Rekorden an der Wall Street – Adidas mit neuem Jahreshoch

onvista · Uhr
Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Deutsche Aktien haben auch am Mittwoch nicht Schritt halten können mit den New Yorker Börsen. Während der Dow Jones und der S&P 500 am Vorabend an der Wall Street neue Rekorde feierten, liegt der Dax nach gut einer Stunde Handel mit 0,2 Prozent im Minus bei 18.480 Punkten. 

Im globalen Vergleich übernimmt der Dow derzeit die Führungsrolle, die zuletzt eigentlich die Technologiebörse Nasdaq innehatte. Anleger setzen seit dem Attentat auf Donald Trump verstärkt auf eine zweite Amtszeit als US-Präsident und favorisieren Standardwerte der Vereinigten Staaten. Der Dow hat außerdem noch Aufholpotenzial, denn mit 8,7 Prozent Jahresplus hat er 2024 bisher weniger zugelegt als der Dax mit 10,5 Prozent.

Laut der Landesbank Helaba ist derzeit bei deutschen Aktien kein richtiges Kaufinteresse zu beobachten. „Möglicherweise gibt es auch im Vorfeld der morgen anstehenden EZB-Zinsentscheidung eine gewisse Zurückhaltung“, hieß es am Morgen in einem Kommentar der Hessisch-Thüringischen Landesbank.

Adidas-Aktie an Dax-Spitze – Konzern erhöht Jahresprognose deutlich

Eindeutiger Tagessieger ist die Adidas-Aktie, die nach einer Stunde Handel mit fast 4,5 Prozent bei 238,80 Euro an der Spitze des Dax steht. Zu Beginn des Handels erreichte die Aktie 240,40 Euro und erklomm damit ein neues Jahreshoch.

Adidas hat nach einem starken zweiten Quartal seine Prognose für das laufende Jahr deutlich angehoben. Das Unternehmen erwartet nun ein Betriebsergebnis von rund einer Milliarde Euro, nachdem es zuvor nur 700 Millionen Euro prognostiziert hatte. Auch beim Umsatz zeigte sich Adidas optimistischer und rechnet mit einem währungsbereinigen Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.

Zuvor lag die Zielsetzung bei einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich.

Diese positive Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Adidas profitierte im zweiten Quartal von besseren Verkäufen, weniger Rabatten und niedrigeren Beschaffungskosten. Zudem trug ein Gewinn von 50 Millionen Euro aus dem Verkauf von Teilen des Yeezy-Bestands zum Ergebnis bei.

Adidas geht davon aus, dass der Verkauf der restlichen Yeezy-Bestände im weiteren Jahresverlauf weitgehend kostendeckend erfolgen wird. Dies würde zu einem zusätzlichen Umsatz von rund 150 Millionen Euro führen, allerdings ohne nennenswerten Gewinnbeitrag.

Flatexdegiro knacken Abwärtstrend nur mühsam

Der Chartausbruch aus dem Korrekturtrend fällt bei Flatexdegiro am Mittwochmorgen wenig dynamisch aus. Die Papiere des Onlinebrokers kletterten bis zu 1,5 Prozent, blieben jedoch haarscharf unter 13 Euro an ihrer 21-Tage-Linie hängen.

Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies setzte in seinem Ausblick auf den Quartalsbericht am Markt das höchste Kursziel von 17 Euro an. Das wäre das höchste Niveau seit April 2022.

Im zweiten Quartal sei die Gesamtzahl der Trades erstmals binnen zwei Jahren wieder gewachsen, betonte der Experte. Er sieht sich damit in seiner Vermutung bestätigt, dass 2024 der Ergebnisumschwung gelingt. Die Aktien seien deutlich günstiger bewertet als die Konkurrenz und lägen zudem unter ihrem historischen Schnitt.

Großbritannien: Inflation verharrt auf 2,0 Prozent

Die Inflation in Großbritannien hat sich im Juni nicht verändert. Wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte, legten die Verbraucherpreise wie bereits im Mai im Jahresvergleich um 2,0 Prozent zu. Im Monatsvergleich meldete das Statistikamt einen Anstieg um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang der Inflation erwartet und waren im Schnitt von einer Jahresrate von 1,9 Prozent ausgegangen.

Im Monatsvergleich meldete das Statistikamt für Juni den stärksten Preisauftrieb bei den Kosten für Restaurants und Hotels. Dagegen sind die Preise für Kleidung und Schuhe am deutlichsten gesunken. Die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, verharrte im Juni bei 3,5 Prozent.

Das britische Pfund reagierte kaum auf die Preisdaten. Wegen der rückläufigen Inflation in den vergangenen Monaten steuert die britische Notenbank auf eine Zinswende zu. So hatte die Inflation in Großbritannien im Oktober 2022 bei 11,1 Prozent ein Hoch erreicht.

Allerdings ist nicht ganz klar, wann die Notenbank mit der Zinssenkung beginnen wird. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Juni unverändert bei 5,25 Prozent belassen. Die nächste Zinssitzung steht Anfang August auf dem Programm.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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