Russische Marine startet großes Manöver

Moskau (Reuters) - Russlands Marine hat eine großangelegte Übung begonnen. Fast die gesamte Flotte sei daran beteiligt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
Die Übung finde im Nördlichen Eismeer, im Pazifischen Ozean sowie in der Ostsee und im Kaspischen Meer statt. Mit 300 Schiffen und 20.000 Soldaten werde die Einsatzbereitschaft sowie -fähigkeit bei 300 Manövern geprüft. Zu den Übungen gehöre der Einsatz von Flugabwehrraketen, Artillerie, U-Boot-Abwehrwaffen sowie "passiver Einmischung". Einzig die Schwarzmeerflotte nimmt wegen ihres Einsatzes im Krieg gegen die Ukraine nicht an dem Manöver teil. "Der Hauptzweck der Übungen besteht darin, das Vorgehen der militärischen Behörden der Marine auf allen Ebenen sowie die Einsatzbereitschaft der Besatzungen von Schiffen, Einheiten der Marinefliegerei und Küstentruppen der russischen Marine zur Erfüllung der Aufgaben zu überprüfen", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
Analysten gehen davon aus, dass Russland nach den USA und China über die drittstärkste Marine der Welt verfügt. Das Land besitzt auch eine bedeutende Flotte an Atom-U-Booten. Schwierigkeiten hat Russland allerdings derzeit dabei, sich auf den modernen Drohnenkrieg einzustellen. Anfang des Jahres bekam die russische Marine mit Admiral Alexander Moisejew einen neuen Chef. Erst am Sonntag wurde der Tag der russischen Marine begangen. Bei den Feierlichkeiten in St. Petersburg warnte Präsident Wladimir Putin die USA vor einer Stationierung neuer Langstreckenwaffen in Deutschland. Die USA könnten damit eine Raketenkrise im Stil des Kalten Krieges auslösen.
Seit dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine Ende Februar 2022 hat Russland zahlreiche Militärübungen abgehalten, teilweise auch mit anderen Ländern wie China oder Südafrika.
(Bericht von Guy Faulconbridge, geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)