Flaute bei Urlaubsreisen

Airbnb & Co.: US-Reisebranche erwartet nach Boom maue Zeiten

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Soeren Schulz/Shutterstock.com

New York (Reuters) - Die unsicheren Konjunkturaussichten in den USA machen der Reisebranche zu schaffen.

Die Hotelketten Hilton und Marriott wie auch der Vermieter von Ferienwohnungen Airbnb warnten vor einer Flaute bei Urlaubsreisen, da US-Amerikanerinnen und -Amerikaner wegen der mauen wirtschaftlichen Entwicklung mit Buchungen zögerten. Nach mehreren Jahren, in denen die starke US-Nachfrage die Gewinne in der Branche in die Höhe trieb, während sich andere Regionen der Welt noch von der Pandemie erholten, warnen Reiseunternehmen nun vor stagnierenden US-Buchungszahlen im dritten Quartal.

Kunden hätten "weniger verfügbares Einkommen und weniger Spielraum, Reisen eingeschlossen", sagte etwa Christopher Nassetta, Chef von Hilton Worldwide, bei der Vorstellung seiner Quartalsbilanz. Er erwarte zwar Wachstum in den verschiedenen Reisesegmenten, aber im Freizeitbereich werde das "sehr, sehr gering" ausfallen. Auch andere Unternehmen spüren die Zurückhaltung der US-Verbraucher - von den Fluglinien Delta Air Lines und United Airlines bis hin zum Unterhaltungskonzern Walt Disney, der mit seinen Freizeitparks weniger gute Geschäfte macht. Der Hilton-Konkurrent Marriott senkte wegen der schwächeren Nachfrage seine Prognose für das Wachstum der Zimmererlöse. Airbnb und das Online-Reisebüro Booking Holdings verzeichneten in den USA ebenfalls ein verlangsamtes Wachstum. Einige Kunden wählten günstigere Angebote, während andere ihre Reisen erst in letzter Minute buchten, was ein weiteres Signal für eine nachlassende Nachfrage sei. "Viele Menschen buchen nicht mehr ihren gesamten Urlaub zu Beginn des Kalenderjahres", beschreibt Julie Brinkman, Geschäftsführerin der Vermietungsplattform Beyond das Nutzerverhalten. "Sie warten jetzt, bis das Reisedatum näher rückt, um sicher zu sein, dass sie genug Geld haben, um eine Reise tatsächlich anzutreten."

Die mauen Aussichten der Reisebranche schreckten Anleger ab. So gaben etwa Airbnb-Aktien am Mittwoch um rund 13 Prozent nach, die Titel von Booking Holdings schlossen 3,3 Prozent niedriger. Die Reiseplattform hatte zuvor mitgeteilt, dass die Übernachtungsbuchungen im zweiten Quartal in den USA langsamer gewachsen seien als im Rest der Welt. Mit Blick auf das dritte Quartal kündigte Vorstandschef Glenn Fogel eine noch schwächere Entwicklung an. Am Donnerstag nach US-Börsenschluss legt das Online-Reisebüro Expedia seine Quartalsergebnisse vor.

(Bericht von Doyinsola Oladipo in New York, Mitarbeit von Aiswarya Jain in Bangalore; geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab.)

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