Deutscher Leitindex stabilisiert sich - Schwache Nachfrage bremst Adidas-Aktie

Nach kräftigen Verlusten in der vergangenen Woche hat sich der deutsche Aktienmarkt am Montag stabilisiert. Von einer ersten Erholung kann allerdings noch nicht gesprochen werden, denn an den Börsen herrscht Nervosität vor den anstehenden Leitzinsentscheidungen. Während sich die Anleger mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB) im Verlauf dieser Woche auf der sicheren Seite wähnen, sieht es für die USA anders aus."
Die große und wohl entscheidende Frage auf dem Parkett lautet weiterhin: Wird die Fed ihren Leitzins in der kommenden Woche um 0,25 oder um 0,50 Prozentpunkte reduzieren", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.
Der Dax gewann letztlich rund 0,8 Prozent auf 18.443 Zähler. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um circa 0,6 Prozent auf 25.201 Zähler und auch europaweit und in den USA wurden Gewinne verbucht. So legte der EuroStoxx 50 um knapp 0,9 Prozent auf 4.778 Punkte zu. In den USA stieg vor allem der Leitindex Dow Jones Industrial deutlich um zuletzt 1,3 Prozent. Das Plus für die technologielastige Nasdaq-Börse fiel nicht so stark aus.
Für das deutsche Börsenbarometer ging es im Tagesverlauf bis knapp unter 18.500 Punkte. Dabei testet der Dax auch kurz den laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets "massiven Widerstand" bei aktuell rund 18.465 Punkten. Gemeint ist die gleitende 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Erst wenn dem Leitindex der nachhaltige Sprung über diese Marke gelingt, ist der Weg nach oben wieder frei.
Schwache Nachfrage bremst Adidas-Aktie
Unternehmensnachrichten gab es an diesem Montag kaum und so bewegten vor allem Analystenkommentare. Unter den wenigen Verlierern im Dax ragten zum Wochenstart die Aktien von Adidas mit einem Minus von knapp 2,8 Prozent heraus. Analystin Wendy Liu von der britischen Investmentbank Barclays erwartet weiterhin eine schwache Nachfrage in China und sieht zudem stärkeren Wettbewerb auf den Sportartikelhersteller zukommen. Mittelfristig dürfe sich die Geschäftsdynamik daher verlangsamen. Die Anteile von Hugo Boss gaben im Sog 4,4 Prozent ab.
Aktien von Autobauern zeigten sich ebenfalls schwächer mit Verlusten zwischen 0,5 Prozent für VW, 0,8 Prozent für BMW und 0,3 Prozent für Mercedes. Das passte auch in das allgemeine Bild in Europa.
Deutsche Bank im Aufwind: Wertpapiere steigen an
Siemens Energy erholten sich unterdessen mit einem Plus von rund 3,1 Prozent von ihren deutlichen Verlusten am Freitag. Die Aktie des Energietechnikunternehmens hat sich allerdings seit Jahresbeginn im Wert verdoppelt. Auch um die Vorzüge von Sartorius stand es mit einem Plus von rund 5,5 Prozent auf dem ersten Platz im deutschen Leitindex sehr gut.
Deutsche Bank stiegen um 2,4 Prozent und profitierten davon, dass JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein allgemein sein Bewertungsmodell für das Finanzinstitut an die für 2025 erwarteten Ertragsfortschritte im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen anpasste. Die gestiegene Unsicherheit über die weiteren Zinsentwicklungen führe zu mehr Volatilität. Daraus dürfte eine höhere Kundenaktivität im Zins- und Währungsgeschäft resultieren, erwartet er. Auch die Commerzbank-Papiere verzeichneten einen Anstieg und gewannen im Gefolge circa 1,9 Prozent.
(mit Material von dpa-AFX)