Dax erreicht im frühen Handel ein neues Allzeithoch
Der Dax hat seine Rekordjagd am Freitag fortgesetzt. Nachdem der deutsche Leitindex am Vortag den besten Handelstag in diesem Jahr verzeichnet hatte, fiel der Auftakt zum Wochenschluss etwas verhaltener aus. Mit seiner Bestmarke näherte sich der Leitindex aber nochmals um einige Punkte der Marke von 19.300 Zählern.
Im frühen Handel erreichte der Dax mit 19.286 Punkten ein neues Allzeithoch. Das Wochenplus stieg damit auf knapp drei Prozent.
Positive Signale aus China
In den vergangenen Tagen kamen die Treiber aus China mit einer Vielzahl von Maßnahmen, um die dortige Wirtschaft zu stützen. „Die Stimmung ist unumstritten bullish“, kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management. Chinesische Aktien hätten nach den Konjunkturimpulsen ihre beste Woche der Dekade erlebt. Und der Welleneffekt trage die globalen Märkte gleich mit, sagte Innes mit Verweis auch auf Rekorde des S&P 500 und des internationalen MSCI World Index.
Experte Innes hält es aber für möglich, dass es an den Aktienmärkten zeitnah zu Gewinnmitnahmen kommt, während das Quartalsende näher rückt und die China-Börsen im Oktober wegen der Goldenen Woche vor einer längeren Pause stehen.
Die freundliche Stimmung in China strahlte am Freitag auch positiv auf deutsche Unternehmen aus, denn für viele ist China der wichtigste Wachstumsmarkt. Aktien der Autobauer legten am Freitag weiter zu und stützten den Dax.
Einzelwerte im Überblick
Im Autosektor setzte der Zulieferer Hella unterdessen eine Serie von Gewinnwarnungen fort. Laut dem JPMorgan-Analysten Jose Asumendi ist dies ein Warnsignal für die Autozuliefererbranche. Hella-Aktien sanken um mehr als zwei Prozent. Im übrigen Autosektor überwog der Optimismus. Laut dem Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets stört Hella das große Bild an der Börse nicht wirklich. Wenn die schlechten Nachrichten raus seien und sich der Wind in China drehe, sei eine Verlängerung der Rally im Autosektor möglich.
Ein Gegengewicht im Dax waren die Titel des Schwergewichts SAP, die einer langen Rekordrally mit einem Minus von 1,2 Prozent Tribut zollten. Zuletzt waren sie erstmals in ihrer Geschichte zu Kursen über 200 Euro gehandelt worden. Diese Schwelle geriet am Freitag noch nicht in Gefahr.
Für die Aktien der Commerzbank ging es inmitten der Übernahmefantasie nochmals um gut ein Prozent hoch. Sie wurden erstmals seit 2011 über der Marke von 16,50 Euro gehandelt. Filippo Alloatti von Federated Hermes Limited bezeichnete eine feindliche Übernahme in naher Zukunft zwar als unwahrscheinlich. Eine vollständige Übernahme durch die Unicredit dürfte aus seiner Sicht aber „eher eine Frage des Wann als des Ob“ sein und am Ende wohl auch gelingen.
Ein Verlierer im Nebenwertebereich war die Mutares-Aktie mit minus 1,6 Prozent. Bilanzvorwürfe eines Leerverkäufers hatten den Kurs hier am Vortag schon einbrechen lassen. Eine Erholung zeichnet sich weiterhin nicht ab.
Frankreich: Inflation schwächt sich überraschend deutlich ab
Die Inflation in Frankreich hat sich im September stärker abgeschwächt als erwartet. Die nach europäischen Standards berechneten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen zum Vorjahr um 1,5 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate 2,2 Prozent betragen, nach 2,7 Prozent im Juli.
Analysten hatten für September nur mit einer leichten Abschwächung auf 1,9 Prozent gerechnet.Insee verwies vor allem auf die gesunkenen Energiepreise. Insbesondere die Preise für Erdölprodukte hätten deutlich nachgegeben.Auch der Vergleich zum Vormonat überraschte. Hier fielen die Verbraucherpreise im September um 1,2 Prozent. Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte es noch einen Anstieg um 0,6 Prozent gegeben.
Redaktion onvista/dpa-AFX