Dax dreht ins Plus nach schwachem Start - Rheinmetall erneut unter Abgabedruck

Nach einem kleinen Rücksetzer zum Handelsstart drehte der Dax in der ersten Handelsstunde wieder ins positive Terrain. Eine Stunde nach Eröffnung des XETRA-Handels notierte der Index 20 Punkte höher bei 19.230 Punkten.
Die US-Inflationszahlen am Vortag hatten es nicht vermocht, den deutschen Leitindex aus seinem neutralen Bereich zwischen dem Rekordhoch vom September und der psychologisch wichtigen Unterstützung bei 19.000 Zählern zu befördern. An diesem Freitag wird nun in den USA die Berichtssaison eingeläutet, die in den nächsten Wochen zeigen sollte, wie es um die internationale Wirtschaft bestellt ist.
Rheinmetall erneut schwach
Siemens Energy führten die Gewinnerliste an im deutschen Leitindex mit einem Anstieg von 2,5 Prozent, Rheinmetall war - ebenso wie am gestrigen Handelstag - größter Verlierer im Dax mir einem Minus von über zwei Prozent, Hensoldt verlor im MDAX der mittelgroßen Werte über drei Prozent an Wert im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs nach Gerüchten um einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine.
Bayer bleibt schwach
Die Bayer-Aktie entfernt sich am Freitag weiter von ihrem Anfang Oktober errichten Hoch seit Ende Januar. Um gut 1,4 Prozent ging es im frühen Xetra-Handel nochmals bergab wegen neuer Nachrichten zu den laufenden Rechtsstreitigkeiten, die den Anlegern keine Ruhe lassen. Fast 15 Prozent haben sie seit dem jüngsten Zwischenhoch schon wieder an Wert verloren. Der Kurs nähert sich wieder den wenige Monate alten Tiefs seit 2005.
Händler verwiesen als neuestes Kapitel der Story auf ein Urteil eines US-Gerichts. Demnach wurde der Chemie- und Pharmakonzern am Donnerstag in Philadelphia von einer Jury zu einer Zahlung von 78 Millionen US-Dollar verurteilt. Thema der Klage war erneut eine Krebserkrankung, die nach Angaben der Kläger durch den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Roundup verursacht worden sei.
Einem Börsianer zufolge gibt es damit "widersprüchliche Urteile von Berufungsgerichten auf Bundesebene". Erst eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs könne "die Welle der Einzelklagen stoppen, doch bis dahin scheint es noch ein langer Weg zu sein". Goldman-Analyst James Quigley erwähnte denn auch in einer Studie vom Freitag, die Rechtsstreitigkeiten blieben ein Problem. Anleger dürften daher einen Bogen um die Aktie machen. (mit Material von dpa-AFX)