Kursdämpfer: Unsicherheit in USA - Aktien der Deutschen Bank sinken nach Quartalsbericht

Nach einem recht schwachen Start in die Börsenwoche sind auch am Mittwoch die pessimistischeren Töne nicht verklungen. Gegenwind erhalten die Aktienmärkte zurzeit von den wieder steigenden Marktzinsen in den Vereinigten Staaten. Die Unsicherheit vor den anstehenden US-Wahlen scheint zu steigen.
Der Dax verlor vor diesem Hintergrund 0,23 Prozent auf 19.377 Zähler. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel ging mit einem Minus von 0,24 Prozent auf 27.022 Punkte aus dem Handel.
Die Aussicht auf eine nach den Wahlen in den Vereinigten Staaten potenziell inflationär wirkende Neuverschuldung bei anhaltendem Wachstum versetze den geldpolitischen Ambitionen der US-Notenbank einen Dämpfer, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die höheren Renditen am Anleihemarkt belasteten zur Wochenmitte auch erneut den New Yorker Aktienmarkt, wo der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,9 Prozent nachgab.
Gleichwohl werten einige Beobachter die jüngste Kursschwäche am deutschen Aktienmarkt lediglich als Atempause - "bevor tatsächlich ein Erfolg versprechender Angriff auf die 20.000er-Marke lanciert werden kann", wie die Bank HSBC anmerkte. Der Aufwärtstrend des Dax sei jedenfalls intakt.
Deutsche Bank: Papiere sinken nach Quartalsbericht
Keine Unterstützung erhielt das Börsenbarometer von den Aktien der Deutschen Bank. Diese fanden sich nach dem Quartalsbericht des Geldhauses mit circa minus 0,9 Prozent unter den schwächsten Dax-Titeln wieder. Analysten monierten, dass die Rückstellungen der Bank für etwaige künftige Risiken stark gestiegen seien.
Auch die Quartalszahlen der Deutschen Börse kamen am Mittwoch nicht gut an - die Papiere des Börsenbetreibers fielen um knapp zwei Prozent. Sie hatten jüngst ein Rekordhoch erreicht, hier wie auch bei der Deutschen Bank nahmen Anleger Kursgewinne mit. An die Spitze des Dax setzten sich Infineon mit plus 2,3 Prozent. Sie profitierten von starken Ergebnissen des US-Chipriesen Texas Instruments vom Vorabend.
Atoss strebt höhere Profitabilität an, Aktienkurs rutscht ab
Nach dem starken Lauf der vergangenen 24 Monate bleiben die Aktien von Adidas im Oktober auf Talfahrt. Dazu trug am Mittwoch eine gestrichene Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC bei. So standen die Aktien mit knapp 1,9 Prozent im Minus. Sie knüpften damit an ihre jüngste Abwärtstendenz an. Unter den kleineren Werten fielen FlatexDEGIRO mit einem Abschlag von 4,7 Prozent auf. Der Online-Broker hat im dritten Quartal weniger verdient als erwartet.
Der Softwarespezialist Atoss Software will im laufenden Jahr noch profitabler arbeiten als bisher angenommen. Vom weiter angepeilten Mindesterlös von 170 Millionen Euro sollen nun mindestens 35 Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben, wie das SDax-Unternehmen heute in München mitteilte. Bislang hatten die Manager mindestens 33 Prozent Marge angepeilt. Nach anfänglichen Gewinnen büßten Atoss-Aktien zuletzt rund 0,9 Prozent ein.
(mit Material von dpa-AFX)