Starker US-Jobmarkt bremst Dax zum Wochenschluss aus
Unerwartet starke Signale vom US-Arbeitsmarkt haben die Börsen am Freitag belastet. Der Dax verbuchte ein moderates Minus.

Daten zum US-Arbeitsmarkt haben auch die deutschen Kurse am Freitag belastet. Der Dax drehte am Nachmittag ins Minus und verbuchte letztlich ein Minus von 0,47 Prozent auf 20.221 Punkte.
Der MDax der mittelgroße Werte wiederum fiel um 0,68 Prozent auf 25.407 Zähler. Der Euro Stoxx 50 rutschte um 0,80 Prozent auf 4.977 Punkte ab.
Die US-Wirtschaft schuf im Dezember deutlich mehr Arbeitsplätze als die Anleger erwartet hatten. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 256.000 Stellen hinzu. Volkswirte hatten im Schnitt mit 165.000 neuen Stellen gerechnet. "Der Arbeitsmarkt ist in einer guten Verfassung und die US-Notenbank dürfte sich mit den Zahlen bestärkt sehen, bezüglich Zinssenkungen eine vorsichtige und abwartende Haltung einzunehmen", schrieb die Helaba. Zinssenkungserwartungen blieben gedämpft.
Sinkende Zinsen sind tendenziell gut für Aktien, weil dadurch die relative Attraktivität von festverzinslichen Geldanlagen wie Anleihen sinkt. Zudem erleichtern niedrigere Zinsen Investments und Finanzierungen von Unternehmen und begünstigen so die Konjunktur.
Zur Wochenmitte hatte sich der Dax noch seinem Rekordhoch von Mitte Dezember bei 20.522 Punkten angenähert, bevor der designierte US-Präsident Donald Trump mit erneuten Drohgebärden in Richtung hoher Einfuhrzölle der guten Stimmung einen Dämpfer verpasste.
Mercedes-Aktien gefragtester Dax-Wert
Im Dax setzten sich am Freitag Mercedes-Benz mit plus 3,9 Prozent an die Spitze. Der Autobauer hatte im abgelaufenen Jahr weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. In der jüngsten Kurs-Schwäche dürfte dies bereits eingepreist gewesen sein.
Die Aktien von Zalando verloren als Dax-Schlusslicht 5,22 Prozent. Analystin Georgina Johanan von der Bank JPMorgan rechnet mit einem soliden Schlussquartal des Internet-Modehändlers, doch dies sei im Aktienkurs bereits abgebildet.
Lkw-Konzern Traton mit deutlichem Kurssturz
Die Aktien des Lkw-Herstellers Traton rutschten um 8,5 Prozent ab. Die Blicke der Anleger richten sich auf im März anstehende Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2024. Am gestrigen Donnerstag hatte das Unternehmen dazu Analysten über aktuelle Entwicklungen informiert. Die Äußerungen des Managements hätten einen schwachen europäischen Markt und einen starken nord- und südamerikanischen Markt widergespiegelt, erklärte Analyst Michael Aspinall vom Investmenthaus Jefferies.
Umstufungen betrafen die Aktien der Deutschen Telekom, Wacker Chemie und Eon. Bei der Telekom rät die UBS nun zum Kauf, die Papiere legten um 0,38 Prozent zu. Für Wacker Chemie indes kassierte das Investmenthaus Stifel das Kaufvotum, die Aktien sanken um über sechs Prozent. Die Versorgertitel von Eon büßten nach einer Abstufung durch die Bank of America 4,66 Prozent ein.
Der Euro wiederum fiel nach den starken Jobdaten aus den USA. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0242 US-Dollar gehandelt. Vor der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten hatte der Euro noch über 1,03 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0304 (Donnerstag: 1,0305) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9704 (0,9704) Euro.
(mit Material von dpa-AFX)