In Demokratischer Republik Kongo rückt Rebellenmiliz M23 weiter vor

Reuters · Uhr
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(Reuters) - In der Demokratischen Republik Kongo rückt die Rebellenmiliz M23 nach der Einnahme der Stadt Goma immer weiter vor.

Die Gruppe näherte sich der Stadt Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu im Osten des Kongos, der an Ruanda grenzt. Die M23 habe vergeblich versucht, die Stadt Nyabibwe, die 50 Kilomter nördlich von Bukavu liegt, einzunehmen, sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. Eine andere Person sagte, die kongolesische Armee leiste in einer Stadt nahe Nyabibwe erbitterten Widerstand.

Am Montag waren M23-Kämpfer mit Unterstützung von ruandischen Truppen in die Millionenstadt Goma einmarschiert - die größte Eskalation in dem schon Jahrzehnte andauernden Konflikt seit 2012. Seine Wurzeln hat der Konflikt in den Nachwirkungen des Völkermords in Ruanda 1994 und im Kampf um Bodenschätze. 1994 hatten extremistische Angehörige der Volksgruppe der Hutus etwa eine Million Tutsi und gemäßigte Hutus getötet. Beendet hatte den Genozid der heutige ruandische Präsident Paul Kagame mit seiner Miliz. Seitdem hat Ruanda direkt oder über verbündete Milizen immer wieder im Ostkongo interveniert. Goma ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Hilfsorganisationen und Menschen, die vor Kämpfen in anderen Teilen des Ostkongos fliehen. Rund eine Million Hutus waren aus Angst vor Rache nach dem Völkermord in den Ostkongo geflohen. Ruanda wirft dem Kongo vor, Hutu-Milizen Unterschlupf zu gewähren und Ruanda zu bedrohen. Der Kongo wirft Ruanda vor, in Wirklichkeit an der Ausbeutung der Bodenschätze im Ostkongo interessiert zu sein.

Am Donnerstag reiste der französische Außenminister Jean-Noel Barrot in die kongolesische Haupstadt Kinshasa, die 1600 Kilometer westlich von Goma liegt. Dort will er nach Angaben des Präsidialamtes den Präsidenten des Landes Felix Tshisekedi treffen. Vor zwei Tagen hatten Demonstrierende die französische und andere Botschaften in Kinshasa wegen ihrer angeblichen Unterstützung für Ruanda angegriffen.

(Bericht von Yassin Kombi in Goma, Sonia Rolley in Paris, David Lewis, Hereward Holland und Giulia Paravicini in Nairobi, Clement Manirabarusha in Bujumbura, geschrieben von Myria Mildenberger, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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