Dax ins Plus gedreht, aber Zollsorgen bleiben - Alphabet enttäuscht mit Geschäftszahlen

Der Dax hat sich am Mittwoch nach seinem schwachen Februar-Start weiter stabilisiert. Er konnte seine Anfangsverluste abschütteln und bekam im Späthandel nochmals einen kleinen Schub nach oben. Aus dem Handel ging der Leitindex 0,37 Prozent höher bei 21.585 Punkten, was dem Tageshoch entsprach. In der zweiten Börsenreihe hob sich der MDax mit einem Anstieg um 0,86 Prozent auf 26.648 Punkte noch einmal positiv ab.
Die Zollkonflikte verschiedener Länder mit den Vereinigten Staaten sowie negative Nachrichten aus der US-Technologiebranche sorgten jedoch dafür, dass die Anleger weiter nicht großzügig ins Risiko gingen - zumal der Dax letztlich nur gut 200 Punkte von seinem zuletzt erreichten Rekordhoch entfernt stand. Ihre Scheu wurde auch untermauert vom Goldpreis, der am Mittwoch auf ein erneutes Rekordhoch geklettert war.Am Markt hieß es, in die Zollproblematik komme keine Ruhe.
"Während die USA und China sich gegenseitig mit neuen Zöllen überziehen, bleibt unklar, welche Länder als Nächstes ins Visier geraten", hieß es vom Chefstrategen Bernd Hartmann von der VP Bank. Importzölle aus Mexiko und Kanada sind vorerst nur auf Eis gelegt und gegen die Europäische Union (EU) wurden sie von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellt.
Alphabet enttäuscht mit Geschäftszahlen: Nasdaq leidet
Zusätzlichen Gegenwind bekommt der Dax aus den Vereinigten Staaten. Nach US-Handelsschluss hatten der Google-Mutterkonzern Alphabet und der Halbleiterkonzern AMD enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Darunter dürfte zur Wochenmitte vor allem die US-Tech-Börse Nasdaq leiden.
Beim IT-Dienstleister Bechtle sorgten Eckzahlen für 2024 für ein Kursplus von knapp 2,3 Prozent. Damit setzten die Aktien ihre jüngste Stabilisierung fort. Die Zahlen enthielten keine negativen Überraschungen mehr, was positiv aufgenommen werden dürfte, erklärte ein Händler. Zudem verwies Bechtle auf eine leichte Geschäftsbelebung im Schlussquartal, insbesondere aufgrund eines starken Dezembers.
FMC Corp. prognostiziert Umsatzrückgang: Aktie stürzt ab
Mit Verzögerung positiv aufgenommene Vestas-Zahlen gaben auch der deutschen Konkurrenz Auftrieb. Im MDax zählte der Windturbinenhersteller Nordex mit einem Kursplus von circa 4,9 Prozent neben Bechtle zu den größten Gewinnern. Ebenfalls deutlich fiel der Anstieg mit knapp 2,6 Prozent bei Dax-Spitzenreiter Siemens Energy aus.
Im Nebenwerte-Index SDax schnellten die Aktien von Ceconomy um fast 13,4 Prozent empor und erreichten zeitweise den höchsten Stand seit März 2022. Informierten Kreisen zufolge hat das chinesische E-Commerce-Unternehmen JD.com sein Interesse an der Übernahme des deutschen Elektronikhändlers erneuert und damit begonnen, dessen Großaktionäre zu sondieren. Ein Sprecher von Ceconomy lehnte eine Stellungnahme ab.
Dagegen drückten negative Branchennachrichten aus den USA bei Chemietiteln auf die Stimmung. Im MDax sanken die Titel des Düngerkonzerns K+S um circa 0,5 Prozent, während sich Bayer und BASF im Dax um circa 0,9 beziehungsweise 0,1 Prozent verbilligten.
Der auf Pflanzenschutzmittel spezialisierte US-Chemiekonzern FMC Corp. hatte für das laufende Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang prognostiziert. Vorbörslich sackten die Aktien um gut 33,6 Prozent ab.
(mit Material von dpa-AFX)