Dax Tagesrückblick 11.02.2025

Dax erstmals über 22.000 Punkte – Trumps Zolldrohungen verlieren ihren Schrecken

onvista · Uhr
Quelle: Curioso.Photography/Shutterstock.com

Der Dax ist am Dienstag unbeeindruckt von Zoll-Ankündigungen erstmals über die Marke von 22.000 Punkten geklettert. Der deutsche Leitindex schraubte seine Bestmarke auf 22.046 Punkte hinauf. Auch zum Handelsschluss blieb der Dax über der runden Marke mit einem Plus von 0,58 Prozent auf 22.037,83 Zählern. Kräftige Kursgewinne der Index-Schwergewichte SAP und Siemens schoben an.

Zoll-Drohungen oder -Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump verfangen kaum noch. Händler sagten, die Anleger sähen sie als Mittel Trumps, Deals zu erreichen und dabei Kompromisse einzugehen, die letztlich allen nützen könnten. Auch den unlängst erlittenen Kurseinbruch wegen Sorgen vor KI-Konkurrenz aus China hatte der Dax schnell wettgemacht.

Zollandrohungen aus dem Weißen Haus haben inzwischen ihren Schrecken verloren, die Anleger haben sich scheinbar daran gewöhnt.

Jürgen Molnar (Robomarkets)

Gründe für die Hausse sind neben positiv aufgenommenen Quartalszahlen in der laufenden Berichtssaison letztlich auch im günstigeren Zinsumfeld in der Eurozone zu finden - die Europäische Zentralbank versucht angesichts günstigerer Inflationsperspektiven mit Zinssenkungen der schwächelnden Wirtschaft zu helfen.

Ferrari klettert auf Rekordhoch

Die Aktien des Sportwagenbauers Ferrari haben am Dienstag einmal mehr ihre Ausnahmestellung im Autosektor untermauert. Der Kurs kletterte am Nachmittag um dreieinhalb Prozent auf ein Rekordhoch von 459,60 Euro. Damit lag das Ferrari-Papier nicht nur an der Spitze des EuroStoxx 50, sondern war der mit Abstand beste Autotitel in Europa.

Seit der Bekanntgabe der 2024er-Zahlen am 4. Februar zog der Kurs der Ferrari-Aktie um mehr als zehn Prozent an. In den vergangenen zwölf Monaten kletterte das Papier um mehr als ein Viertel, während der Branchenindex Stoxx 600 Auto & Parts um fast zwölf Prozent nachgab.

Noch stärker wird die Diskrepanz mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre. Seit Februar 2020 hat sich der Ferrari-Börsenwert fast verdreifacht. Da konnte keine andere Aktie der europäischen Autobauer nur annähernd mithalten.

Mit einem Börsenwert von 83 Milliarden Euro ist der renditestarke italienische Sportwagenbauer derzeit der mit Abstand wertvollste europäische Autohersteller. Mercedes-Benz kommt gerade mal auf 55 Milliarden, die VW-Tochter Porsche auf etwas mehr als 50 Milliarden Euro und BMW auf knapp 50 Milliarden Euro.

Der krisengeplagte Volumenhersteller Volkswagen ist nach einem starken Kursverlust in den vergangenen Monaten gerade mal noch 48 Milliarden Euro wert. Diese Bewertung wird aktuell vor allem von den Anteilen an der seit dem Herbst 2022 an der Börse notierten Porsche AG dominiert.

Volkswagen hält knapp 80 Prozent der gelisteten Vorzugsaktien. Das Paket ist alleine 20 Milliarden Euro wert. Dazu kommen noch die nicht an der Börse gehandelten Stammaktien der Porsche AG, die mehrheitlich auch Volkswagen gehören. Insgesamt gehört der deutsche Sportwagenbauer zu rund drei Vierteln der Volkswagen AG.

Salzgitter-Zahlen kein Kurstreiber

Geschäftszahlen und Ausblick von Salzgitter haben die Aktien des Stahlkonzerns am Dienstag unter dem Strich nur wenig bewegt. Nach zunächst stärkeren Schwankungen in beide Richtungen pendelte sich der Kurs rasch wieder auf dem schon vor der Zahlenvorlage erreichten Niveau ein. Zuletzt betrug das Minus 0,9 Prozent auf 18,54 Euro.

Mit dem operativen Ergebnis habe man besser abgeschnitten als in der eigenen Prognose angepeilt und auch besser, als der Markt erwartet habe, hieß es vom Konzern. 2025 peilt Salzgitter ein nahezu stabiles Geschäft an.

Der erste Ausblick des Stahlkonzerns auf 2025 impliziere jedoch Kürzungen der Marktschätzungen für das operative Ergebnis (Ebitda), schrieb Analyst Cole Hathorn von Jefferies. Mit Blick auf Zölle und Handelsstreitigkeiten gebe es Unsicherheit. Zudem stehe Deutschland weiterhin vor wirtschaftlichen Herausforderungen.

Dass Anleger sich von der Zahlenvorlage und der Prognose nicht locken ließen, dürfte auch mit dem unlängst unterbreiteten Übernahmeangebot der Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling über rund 18,50 Euro je Aktie zu tun haben. Über diesen Kurs kamen die Papiere von Salzgitter in den vergangenen Wochen kaum hinaus. Das Land Niedersachsen will seine Anteile nicht verkaufen. Es ist mit einem Anteil von 26,5 Prozent größter Aktionär.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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