Wenig Bewegung im Dax - Rüstungswerte gefragt - SDAX-Wert verliert 40 Prozent

Der Dax hat sich nach seiner Atempause von der jüngsten Rekordjagd am Montag robust präsentiert. In den ersten Handelsminuten stieg der deutsche Leitindex um 0,28 Prozent auf 22.576,09 Punkte. Die ganz großen Impulse fehlten allerdings am Morgen.
"Trotz erhöhter politischer Unsicherheit bleibt der Dax - getrieben von attraktiven, international ausgerichteten Unternehmen - auf Wachstumskurs", kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Allerdings sollten die Anleger angesichts möglicher kurzfristiger Rücksetzer vorsichtig bleiben. Auch Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners und die Experten der Landesbank Helaba verwiesen auf das Rückschlagpotenzial nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen.
US-Börsen geschlossen wegen Feiertag
Gleichzeitig fehlen am Montag Impulse von den wichtigen US-Börsen: An diesen findet wegen eines Feiertags kein Handel statt. Die überwiegend wenig bewegten asiatischen Märkte gaben ebenfalls keine Richtung vor. Die bisher großteils nur angekündigten US-Importzölle haben die Anleger zuletzt gelassen zur Kenntnis genommen. Starke Quartalsbilanzen der Unternehmen, die weiterhin aktienfreundliche Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie die im Vergleich zu US-Aktien niedrigen Bewertungen europäischer Papiere haben Europas Börsen seit Jahresbeginn stark nach oben getrieben.
Rüstungswerte gefragt
Steigende Kurse in Europas Rüstungsbranche inklusive einem Rekordhoch den Rheinmetall-Aktien sind am Montag an den Börsen zu erwarten. Nach wie vor treibt die Annahme die Kurse nach oben, dass Europas Staaten die Verteidigungsausgaben erhöhen müssen.
Eine Beendigung des Ukraine-Kriegs würde Sicherheitsgarantien Europas für die Ukraine unabdingbar machen, schrieb Analyst Mohit Kumar von der US-Bank Jefferies: "Europa hätte keine andere Wahl als die Verteidigungsausgaben zu erhöhen". Bislang hätten die Europäer auf entsprechende Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump stets nur reagiert und nicht proaktiv gehandelt. Das aber werde sich ändern müssen. Rheinmetall und Hensoldt-Aktien legten jeweils gut sieben Prozent zu am Morgen.
Formycon-Aktie verliert 40 Prozent
Der im SDAX enthaltene Biosimilar-Hersteller Formycon beendet eine fortgeschrittene Forschungsstudie vorzeitig und rechnet zudem mit Abschreibungen bei weiteren Wirkstoffkandidaten. Nach positiven Rückmeldungen der US-Gesundheitsbehörde FDA habe sich der Vorstand entschieden, die Phase-III-Studie zum Biosimilar-Kandidaten FYB206 abzubrechen, teilte das SDax-Unternehmen am Montag in Planegg-Martinsried mit.
Eine weitere Durchführung der Studie sei für die Entwicklung und Zulassung nach Ansicht des Managements nicht erforderlich. Das bringt Einsparungen, bei anderen Wirkstoffkandidaten dürften aber Abschreibungen zu Buche schlagen. Die wesentlichen Prognosekennzahlen 2024 seien wohl nicht von den Anpassungen betroffen. Die Aktie gab daraufhin am Morgen zeitweise über 40 Prozent nach. (mit Material von dpa-AFX)