Kurs bricht um 40 Prozent ein: E-Lkw-Hersteller Nikola rutscht in die Pleite

Der finanziell angeschlagene Elektro-Lkw-Hersteller Nikola hat Gläubigerschutz nach US-Recht (Chapter 11) beantragt.
Das US-Unternehmen wies Vermögenswerte zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Dollar auf und schätzte seine Verbindlichkeiten auf eine bis zehn Milliarden Dollar, wie aus der Gerichtsakte hervorging.
Nikola hat kein Geld mehr, um Brennstoffzellen-Lkw zu bauen
Der seit 2020 börsennotierte Lkw-Bauer mit Sitz in Phoenix, Arizona, kämpft mit einem rasanten Geldverbrauch und steckt seit längerem infolge der schwachen Nachfrage nach seinen wasserstoff- und batteriebetriebenen Sattelschleppern in Schwierigkeiten.
Das vor mehr als einem Jahrzehnt gegründete Unternehmen hat mit hohen Kosten im Zusammenhang mit dem Produktionshochlauf seines Brennstoffzellen-Elektro-Lkw zu kämpfen und Probleme, Finanzmittel dafür zu beschaffen.
Seine liquiden Mittel waren Ende September auf 198,3 Millionen Dollar geschrumpft, verglichen mit 464,7 Millionen Dollar am Ende des letzten Jahres. Nikola-Chef Stephen Girsky hatte im Oktober auf Fragen zur Kapitalbeschaffung gesagt, das Unternehmen spreche "aktiv mit vielen verschiedenen potenziellen Partnern".
Die Aktien von Nikola brachen im US-Handel um rund 40 Prozent ein. Seit dem Börsengang im Jahr 2020 haben die Titel mehr als 99 Prozent ihres Wertes verloren. Zwischenzeitlich galt Nikola als große Hoffnung, auch im Logistiksegment eine Alternative zu fossilen Verbrennern zu bieten. Im Hoch war eine Aktie mehr als 2.000 Dollar wert. Aktuell sind es gerade mal 45 US-Cent.
(Bericht von Akash Sriram in Bangalore, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)