Das waren die bisher verlustreichsten Tage für den deutschen Aktienmarkt
Maximilian Nagel
Der Dax hat am Montag mit einem massiven Minus eröffnet, welches im Handelsverlauf etwas eingedämmt wurde – sonst hätte der Dax einen seiner verlustreichsten Tage überhaupt verbucht. Ein Überblick.

Wenig liquide, kleine Aktien schwingen gerne mal wild hin und her. Zweistellige Kursveränderungen an einem Tag sind keine Seltenheit. Das gilt für große Indizes nicht – in ihnen sind dutzende, enorm liquide Aktien von den meist wertvollsten Konzernen eines Landes versammelt. So, wie auch beim Dax.
Das allein zeigt schon, wie dramatisch die Lage an den Märkten derzeit ist. Der Dax eröffnete am Montag, nach bereits schmerzhaften Verlusten am Donnerstag und Freitag, mit einem Minus von satten zehn Prozent. Im weiteren Handelsverlauf dämmte der Leitindex des deutschen Aktienmarkts seine Verluste ein. Ansonsten hätte der Dax einen historisch hohen Tagesverlust verbucht, wie ein Blick in die Statistik zeigt.
Zweimal verbuchte der Dax zweistellige Tagesverluste
Den bislang größten Tagesverlust überhaupt verbuchte der Dax dabei nicht einmal am berüchtigten „schwarzen Montag“ im Jahr 1987, sondern zwei Jahre später, im Oktober 1989. Damals schlitterte der Leitindex um 12,81 Prozent nach unten. Damals zogen Schwierigkeiten bei United Airlines die Wall Street tief nach unten – und den Dax gleich mit.
Danach gab es noch einen weiteren Tag mit einem zweistelligen Verlust zum Handelsschluss: Der 12. März 2020, als sich abzeichnete, wie die Coronavirus-Pandemie die Weltwirtschaft zum Stillstand bringen wird. Der Dax verlor 12,24 Prozent.
Dramatische Abverkäufe gab es außerdem gleich mehrfach zur Großen Finanzkrise 2008, während der Dotcom-Blase in den frühen 2000ern, und auch Ende der 1990er, als der Staatsbankrott Russlands die Märkte unvorbereitet traf.
Crashes sind oft Auftakt eines Bärenmarktes
Vorsicht, Ausverkauf ist nicht gleich Ausverkauf! Das bislang höchste Tagesminus im Jahr 1989 beispielsweise war innerhalb weniger Wochen wieder ausgebügelt, die Panik resultierte demnach nicht in einer längeren Dürrephase, einem sogenannten Bärenmarkt.
Anders war es beispielsweise 2001, 2003 oder 2008. Damals waren die heftigen Tagesverluste nur der Auftakt längerfristig fallender Kurse. Und: Die am Montag eingedämmten Verluste sind auch dem Umstand geschuldet, dass es am Donnerstag und Freitag bereits steil bergab ging.
Nichtsdestotrotz steht der Dax aktuell kurz vor einem Bärenmarkt, während beispielsweise der japanische Nikkei 225 und auch die Wall Street bereits in einem sind, definiert als Sturz von mehr als 20 Prozent seit dem jüngsten Rekordhoch.