Der Euro klettert auf den höchsten Stand seit Februar 2022

Rückblick:
Der Euro legte gegenüber dem Dollar in der zweiten Wochenhälfte der abgelaufenen Handelswoche kräftig zu und kletterte auf den höchsten Stand seit Februar 2022. Das Vorjahreshoch im Bereich der 1,12er-Marke wurde regelrecht pulverisiert.
Der Markt rechnet mittlerweile mit vier Zinssenkungen in den USA bis Ende des Jahres. Sinkende Zinsen bedeuten in der Regel immer auch eine nachlassende Nachfrage nach einer Währung, in dem Falle dem US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) befindet sich hingegen in einer entspannteren Lage und dürfte bei geldpolitischen Maßnahmen vorsichtiger vorgehen. Dadurch könnte sich der Zinsvorsprung des US-Dollars gegenüber dem Euro verringern, was den Wechselkurs des Euro zum Dollar tendenziell stützen würde.
Neben der Unsicherheit in den USA tragen auch europäische Infrastruktur- und Rüstungsprojekte zur Attraktivität Europas für Investoren bei und stärken das Vertrauen in die europäische Wirtschaft auf mittlere bis lange Sicht. All dies spricht aktuell eher für den Euro als den US-Dollar.
Ausblick:
Der Devisenmarkt ist aktuell primär eher auf die Schlagzeilen zum US-Handelskrieg fokussiert, aber mit dem EZB-Entscheid am Donnerstagnachmittag und den US-Einzelhandelsdaten am Mittwoch hat der Wirtschaftsdatenkalender auch zwei Highlights zu bieten in der feiertagsbedingten Handelswoche.
Charttechnischer Ausblick:
Ein Blick auf den Wochenchart unten verdeutlicht den dynamischen Ausbruch auf der Oberseite in der abgelaufenen Handelswoche. Das Vorjahreshoch von Anfang Oktober knapp oberhalb der 1,12 Dollar-Marke (grün im Chart) ist nun die kurzfristig relevante Unterstützung auf der Unterseite.
So lange diese Marke nun nicht wieder per Tagesschlusskurs unterboten wird, ist der Weg des geringsten Widerstands aus charttechnischer Sicht weiter nordwärts Richtung 1,15 Dollar, potenziell deutlich höher.
Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: nur Daten aus der 2. Reihe
Dienstag: 11 Uhr ZEW Index
Mittwoch: 14:30 Uhr US-Einzelhandelsdaten 19:30 Uhr Powell-Rede
Donnerstag: 14:15 Uhr EZB-Entscheid, 14:45 Uhr EZB Pressekonferenz
Freitag: Karfreitag
