Handelsdeal zwischen den USA und Großbritannien - das sind die Details

Ein erster Erfolg für die unorthodoxe Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump: Wie Trump am Donnerstagfrüh verkündete, hat das Land ein Handelsabkommen mit Großbritannien geschlossen.
Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag sprach Trump von einem "großartigen Deal". Es handle sich um ein "historisches Abkommen". Zugleich versicherte der US-Präsident, dass der Deal nur der Anfang einer Vielzahl an neuen Handelsabkommen sei.
Die USA und Großbritannien hätten vier Wochen für die Verhandlungen gebraucht. Finale Feinheiten aber würden noch ausgehandelt werden. Das Abkommen werde vor allem der US-Agrarindustrie helfen. Laut Trump gebe es nun für Waren im Milliardenwert einen besseren Marktzugang in Großbritannien, vor allem für amerikanisches Rindfleisch.
US-Zölle auf britischen Stahl fallen komplett weg
Auch beim Thema Stahl, ein Importgut, auf welches die USA weitreichende Zölle verhängt haben, wollen die Länder stärker zusammenarbeiten. Einfuhrzölle auf britischen Stahl fallen demnach komplett weg. Außerdem falle der Einfuhrzoll auf Autos von 27,5 Prozent auf nur noch 10 Prozent, zumindest für die ersten 100.000 importierten Fahrzeuge.
Der ebenfalls anwesende US-Handelsminister Howard Lutnick äußerte sich zu weiteren Ausnahmen. So könnte etwa Boeing Flugzeugturbinen von Rolls-Royce zollfrei importieren. Umgekehrt habe sich Großbritannien erklärt, Flugzeuge bei Boeing zu ordern.
Der britische Premier Keir Starmer - der Pressekonferenz per Telefon zugeschaltet - sagte, das Abkommen werde "den Handel zwischen unseren Ländern und darüber hinaus" antreiben. Wie Trump betonte Starmer ebenfalls, dass noch nicht alle Details geklärt seien, wobei die Länder "eine fantastische Plattform [für Verhandlungen] hätten, natürlich auch, was Technologie angeht".
Britische Autoindustrie ist auf den US-Absatzmarkt angewiesen
In Medienberichten war zuvor spekuliert worden, Großbritannien könne zumindest eine Erleichterung der von Trump verhängten Zöllen erreicht haben. Vor allem die britische Autoindustrie ist auf Exporte in die USA angewiesen.
Im Gegenzug wurde über Zugeständnisse im Bereich von Agrargütern und einer Steuer für digitale Dienstleistungen spekuliert. In der BBC warnte ein Experte, es könne sich auch nur um Maßnahmen handeln, die für einen eher kurzen Zeitraum gelten und nur einige Wirtschaftsbereiche abdecken.
Aktuell gelten für die Briten für die meisten Exportgüter US-Zölle in Höhe von 10 Prozent, auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos und Autoteile werden aber 25 Prozent erhoben. Großbritannien hatte zuletzt mit Indien ein umfangreiches und langfristiges Freihandelsabkommen geschlossen, Premierminister Starmer sprach nach der Verkündung von einer neuen Ära des Handels.
(mit Material von dpa-AFX)