Sentix-Index steigt

Dank Deutschland mehr Konjunkturoptimismus für Euroraum

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Travel mania/Shutterstock.com

Börsianer blicken wegen der anziehenden Konjunktur in Deutschland auch wieder optimistischer auf die Wirtschaft in der Euro-Zone.

"Euroland profitiert von einer Erholung in Deutschland", erklärte die Beratungsfirma Sentix am Dienstag zu ihrer monatlichen Umfrage unter rund 1055 Investoren. Der Konjunkturindex für die Euro-Zone stieg demnach im Juni um 8,3 Punkte auf plus 0,2 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

Die Anleger bewerteten Lage und Aussichten jeweils deutlich besser. "In den letzten Jahren wirkte die Stagnation der deutschen Wirtschaft immer wieder wie ein Bremsklotz für die europäische Konjunktur", sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Nun profitierten die Sentix-Daten in der Euro-Zone von der Aufholbewegung, die von Deutschland ausgehe.

Das Barometer für Deutschland kletterte auf den höchsten Stand seit März 2022, als der Angriff Russlands auf die Ukraine für einen Einbruch sorgte.

Das Ergebnis kann zwar nicht wegleugnen, dass es der deutschen Wirtschaft immer noch schlecht geht.

Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy

Deutschland komme aber zugute, "dass es seitens der EU keine Signale für eine unmittelbar bevorstehende Eskalationsspirale in Sachen Zollstreit gegeben hat". Die neue Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz setze in der Außen- und Migrationspolitik erste Akzente, die bei Investoren positiv ankämen.

Auch für die USA als größte Volkswirtschaft der Welt gebe es positive Signale. "Der Schockzustand für die USA durch die Zollpolitik lässt langsam nach", erklärte Sentix zum Vorgehen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte gegen die meisten Handelspartner Zollerhöhungen verhängt, wovon nun einige wegen laufender Verhandlungen noch ausgesetzt sind. "Insgesamt atmet die Weltwirtschaft auf, auch wenn der US-Zollschock noch nicht ganz aufgearbeitet ist", betonte Hussy.

Allerdings sei für die US-Wirtschaft ein Abschwung-Szenario noch nicht vom Tisch. Auch eine schnelle Unterstützung der US-Notenbank Fed bleibe eher unwahrscheinlich, wenn die Import-Zölle die US-Inflation anheizen sollten. Die Umfrage-Daten zeigten deutlich, "dass Trump mit seiner erratischen Zollpolitik vor allem die USA selbst beschädigt hat".

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