Commerzbank-Kursanstieg schmälert Defizit des Bankenrettungsfonds

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München (Reuters) - Der rasante Kursanstieg der Commerzbank-Aktie lässt das zweistellige Milliarden-Defizit des staatlichen Bankenrettungsfonds etwas abschmelzen.

Der nicht gedeckte Fehlbetrag des in der Finanzkrise 2008 eingerichteten Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) habe sich im vergangenen Jahr um eine halbe Milliarde auf 21,1 Milliarden Euro reduziert, teilte die Finanzagentur des Bundes am Freitag in Frankfurt mit. Hauptgrund dafür war eine Zuschreibung von 586 Millionen Euro auf das Aktienpaket von zwölf Prozent, das der FMS noch an der Commerzbank hält, und ein Gewinn von 130 Millionen Euro aus dem Verkauf von 4,5 Prozent der Commerzbank-Anteile.

Den Paketverkauf hatte die italienische Großbank UniCredit zum Einstieg bei der zweitgrößten börsennotierten Bank in Deutschland genutzt. Die Aussicht auf eine Übernahme - gegen die sich die Commerzbank wehrt - löste eine Kursrally aus. Mit dem Aktienverkauf machte der FMS aber nur deshalb einen Gewinn, weil er die Commerzbank-Beteiligung vorher um 219 Millionen Euro abgeschrieben hatte. Mit 702 Millionen Euro lag der Erlös noch unter den Anschaffungskosten.

Insgesamt schloss der FMS das vergangene Jahr mit einem Überschuss von 502,6 (2023: Verlust von 89,2) Millionen Euro ab. Neben dem Wertzuwachs und dem Verkaufserlös für die Commerzbank-Aktien schlugen dabei auch die Dividende der Commerzbank von 68 Millionen Euro und eine Gewinnausschüttung der Hypo Real Estate Holding (HRE) von 30 Millionen Euro zu Buche. Der FMS finanziert die FMS Wertmanagement, die sich um die Abwicklung der HRE-Altlasten kümmert.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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