Tausende Israelis fordern mit Streiks Einigung mit Hamas

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2025. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin (Reuters) - Mit einem landesweiten Streik haben am Sonntag tausende Israelis eine Einigung mit der radikal-islamischen Hamas gefordert, damit die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden.

Sie riefen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dazu auf, durch eine Einigung den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Im ganzen Land blockierten Demonstranten Straßen und Autobahnen, darunter die Hauptverbindung zwischen Jerusalem und Tel Aviv. Bei Kundgebungen schwenkten sie israelische Flaggen und hielten Fotos von Geiseln in die Höhe. Die israelische Polizei teilte mit, bis zum Nachmittag seien 38 Demonstranten festgenommen worden. Einige Protestierende hätten sich Rangeleien mit Polizisten geliefert.

Netanjahu wies die Forderungen zurück. Wer ein Ende des Krieges fordere, ohne die Hamas zu besiegen, verzögere die Freilassung der Geiseln, erklärte er in der Kabinettssitzung. Der Ministerpräsident bekräftigte die Absicht, die Stadt Gaza im Gazastreifen einzunehmen. Dieser Plan ist bei vielen Israelis und den Familien der Geiseln jedoch umstritten. Sie befürchten, eine Ausweitung des Militäreinsatzes könne das Leben der noch gefangenen Angehörigen gefährden.

Einige Unternehmen und private Einrichtungen hatten zuvor angekündigt, ihren Mitarbeitern die Teilnahme an dem Streik zu ermöglichen. Zu diesem hatten die Familien der Geiseln aufgerufen. Der Sonntag ist in Israel ein normaler Arbeitstag. Dennoch schlossen einige Geschäfte, viele andere blieben jedoch geöffnet. Die Schulen waren wegen der Sommerferien nicht betroffen.

Der Krieg im Gazastreifen dauert seit fast zwei Jahren an. Auslöser war ein Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Verhandlungen über eine Waffenruhe, die zur Freilassung weiterer Geiseln hätte führen können, waren im Juli gescheitert. Die Hamas hat erklärt, sie werde die verbleibenden Geiseln nur freilassen, wenn Israel den Krieg beendet. Netanjahu hat jedoch geschworen, die Hamas zu vernichten.

Von den 50 Geiseln, die noch von den Extremisten im Gazastreifen festgehalten werden, sind nach israelischen Angaben etwa 20 noch am Leben. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden bei der israelischen Militäroffensive mehr als 61.000 Palästinenser getötet. Bei dem Angriff der Hamas auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und 251 in den Gazastreifen verschleppt. Seither sind mehr als 400 israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen.

(Bericht von Rami Amichay und Lili Bayer, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

onvista Premium-Artikel

Diageo, Pernod-Ricard und Co.
Schnaps-Aktien in der Krise: Schnäppchen oder zurecht billig?31. Aug. · onvista
Schnaps-Aktien in der Krise: Schnäppchen oder zurecht billig?
Kolumne von Stefan Riße
Trumps Fed-Attacke könnte verheerende Folgen haben30. Aug. · Acatis
Trumps Fed-Attacke könnte verheerende Folgen haben
Trading-Impuls
Dieser Nasdaq-100-Wert bietet Short-Chancen27. Aug. · onvista
Dieser Nasdaq-100-Wert bietet Short-Chancen

Das könnte dich auch interessieren

Dax Tagesrückblick 02.09.2025
Dax sackt ab - Immobilienwerte mit herben Verlustengestern, 17:58 Uhr · onvista
Jemand geht vor dem Dax-Logo vorbei.
Rendite so hoch wie zuletzt 1998
Vier Antworten zur Schuldenkrise in Großbritanniengestern, 15:53 Uhr · onvista
Vier Antworten zur Schuldenkrise in Großbritannien
onvista Mahlzeit 02.09.2025
Tesla, Deutz & SMA Solar: Absatzkrise, Drohnen-Deal & Gewinnwarnung im Fokusgestern, 12:57 Uhr · onvista
onvista Mahlzeit
Dax Chartanalyse 02.09.2029
Dax fällt unter 23.800 Punkte und könnte weiter nachgebengestern, 11:21 Uhr · onvista
Chartanalyse
Börse in New York
Steigende Zinsen und schwache Techwerte belasten auch US-Aktiengestern, 19:44 Uhr · dpa-AFX
Eine Flagge vor der Börse in New York.