Aktien Frankfurt: Dax leidet unter Fresenius-Schock

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Sehr hohe Kursverluste bei den Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) und der Mutter Fresenius SE haben die Laune der Dax-Anleger am Mittwoch getrübt. Zum Auftakt weiter erholt, stand der deutsche Leitindex gegen Mittag 0,35 Prozent tiefer auf 11 735,27 Punkten.

Die moderaten Dax-Verluste sollten aber im Kontext betrachtet werden: Noch am Montagvormittag war das Barometer mit 11 459 Punkten auf den tiefsten Stand seit Januar 2017 abgesackt. Vor allem kräftige Gewinne an der Wall Street trieben dann aber an. Überzeugende Quartalszahlen und höhere Gewinnziele großer US-Konzerne hatten die Anleger wieder mutiger gemacht.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen knüpfte am Mittwoch auch mit plus 0,41 Prozent auf 24 542,89 Punkte an seine kräftigen Vortagesgewinne an. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone notierte zuletzt mit plus 0,02 Prozent indes nur wenig verändert.

Den Experten von Barclays zufolge dürften in Europa die Unternehmenszahlen für das dritte Quartal nicht so schlecht ausfallen wie zunächst befürchtet. Die in diesem Jahr deutlich gesunkenen Aktienbewertungen sehen sie als Stütze für die Kurse.

Unter den Einzelwerten stehen im Dax mit sehr hohen Kursverlusten die Aktien von Fresenius und FMC nach einer Gewinnwarnung des Dialyseanbieters im Fokus. FMC brachen zuletzt um 19 Prozent ein. Fresenius verloren fast 12 Prozent. Analysten hätten im dritten Quartal mit besser laufenden Geschäften gerechnet und die bisherige Jahresprognose des Dialysekonzerns als konservativ erachtet,. erklärte ein Händler. Umso größer sei nun die Enttäuschung. Investoren dürften nun die Wachstumserwartungen für 2019 in Frage stellen, kommentierte Analyst Tom Jones von der Berenberg Bank. Und JPMorgan-Experte David Adlington sieht nach den jüngsten Nachrichten gar einige der defensiven Eigenschaften von FMC dahingehen.

Wie schon am Vortag waren am Mittwoch die Papiere von Infineon mit einem Aufschlag von annähernd 2 Prozent gefragt. Als Treiber erwies sich diesmal eine Hochstufung durch Exane BNP Paribas. Zudem überzeugte der Chipindustrie-Ausrüster ASML mit seinen Quartalszahlen. ASML gilt als Gradmesser für den Zustand der Halbleiterbranche.

Im MDax verteuerten sich die Titel von Evotec um 1,1 Prozent. Der Wirkstoffforscher meldete eine Allianz mit dem Unternehmen Ferring bei Reproduktionsmedizin und Frauengesundheit. An der Index-Spitze gewannen die Anteile des Bausoftware-Herstellers Nemetschek 2,7 Prozent.

Im SDax pendelten Zooplus nach Umsatzzahlen zwischen Plus und Minus. Zuletzt notierten die Anteile des Internethändlers für Tierbedarf wieder 0,4 Prozent höher. Die Papiere des Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieters Drägerwerk erholten sich mit plus 4,5 Prozent etwas von ihrem jüngsten Kursverfall. Dabei half ihnen eine Hochstufung von "Sell" auf "Hold" durch die Privatbank Hauck & Aufhäuser./ajx/jha/


Von Achim Jüngling, dpa-AFX

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